Rheinberg-Millingen Riesenkürbis wird zur leckeren Suppe

Rheinberg-Millingen · Edeka Kusenberg hatte den Kaventsmann zu verschenken, Stefanie Königs die passende Idee zur Weiterverarbeitung.

 Stück für Stück zerlegte gestern die Klasse 2a mit Stefanie Königs in der Mitte den Riesenkürbis.

Stück für Stück zerlegte gestern die Klasse 2a mit Stefanie Königs in der Mitte den Riesenkürbis.

Foto: Armin Fischer

Was man aus einem 285-Kilo-Kürbis machen kann, war gestern in Millingen mitzuerleben. Der Hintergrund: "Zu verschenken" — das große Schild mit diesem Angebot prangte auf einem Kürbis-Kaventsmann vor dem Rheinberger Edeka-Markt Kusenberg an der Bahnhofstraße.

Als Stefanie Königs das sah, entschied sich spontan für das riesige Exemplar, das bis dato als Dekoration in der Weinabteilung des Marktes zu bewundern war und nun unter das Volk sollte. Sofort kamen Stefanie Königs Ideen, wozu der mächtige Hokkaido-Kürbis zu verwenden ist. Literweise könnte man davon Kürbiscremesuppe kochen und zum Martinsfest an der Millinger Grundschule ausgeben. Stefanie Königs ist an Grundschule in der Betreuung tätig.

Von Schulleiterin Jasmin Brune kam umgehend telefonisch die Zustimmung und das alles entscheidende Startsignal: "Der gehört uns!" Marktleiter Kusenberg hatte allerdings Bedenken praktischer Natur. "Kriegen Sie den denn in Ihr Auto?" Für Stefanie Königs war der Abtransport vom Riesenkürbis aus dem Münsterland das kleinste Problem. "Mein Mann hat dann den Kürbis auf den Trecker geladen und zu uns auf den Hof gebracht", erzählt sie gestern.

Pünktlich zum Schulstart nach den Herbstferien wurde die Beerenfrucht nun mit dem Trecker auf den Schulhof gefahren. Gestern Vormittag machten sich engagierte Mütter wie Melanie Gersdorf und Sonia Jendro ans Werk. Staunend standen die Schulkinder rund um das Exemplar, das eine pure Laune von Mutter Natur ist. Solch einen großen Kürbis "haben wir nur auf Fotos oder im Fernsehen gesehen", meinten sie auf Nachfrage.

Die ersten Versuche, sich mit haushaltsüblichen Werkzeugen wie Löffeln an die Arbeit zu machen, wurden schnell abgeblasen. "Vielleicht wäre eine Kettensäge richtig gewesen", lacht Stefanie Königs. "Das habe ich im ersten Augenblick gedacht." Aber das aromatische Kürbisfleisch erwies sich als gut mit Messern teilbar, als die Mütter dem Kürbis zu Leibe rückten. Die Qualität war trotz der Größe optimal.

Alles Weitere ist in den Millinger Haushalten um die Grundschule bis ins Detail geplant. Der Kürbis ist portionsweise geschnitten und wird zuhause weiterverarbeitet. "Wir alle kochen nach einem Rezept eine herzhafte Kürbissuppe", sagt Stefanie Königs, die entsprechende E-Mails und Apps mit dem Rezept verschickt. Das köstliche Resultat des Schwergewichts kann sich beim Millinger St. Martinsfest am Donnerstag schmecken lassen.

Nach dem Zug und dem Martinsspiel lädt ein kleiner Martinsmarkt die Familien der Grundschulkinder und die Nachbarschaft auf den Schulhof ein. "Wir werden dort die Suppe ausschenken", sagt Stefanie Königs.

Die Spenden, die der Förderverein der Millinger Schule einnimmt, kommen Projekten zugute. Das nächste Projekt in Sachen Kürbis steht bereits fest. "Wir haben zusätzlich die Kürbiskerne gesammelt", verraten Melanie Gersdorf und Sonia Jendro. Damit ist klar, dass vom Urkürbis aus dem Münsterland im nächsten Jahr die schuleigene Kürbisgeneration gezogen werden soll. Platz bietet in jedem Fall der Schulgarten.

(RP)
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