Rheinberg Rheinbergs Lottofee geht in den Ruhestand

Rheinberg · Sei 53 Jahren arbeitet Elsbeth Klopertanz in der Lotto-Annahmestelle. Heute nimmt sie zum letzten Mal die Tippscheine entgegen.

 Nach 53 Jahren am Lotto-Tresen geht Elsbeth Klopertanz in den Ruhestand. Heute ist ihr letzter Arbeitstag.

Nach 53 Jahren am Lotto-Tresen geht Elsbeth Klopertanz in den Ruhestand. Heute ist ihr letzter Arbeitstag.

Foto: Armin Fischer

Sie ist die Lotto-Fee in Rheinberg: Seit 53 Jahren kümmert sich Elsbeth Klopertanz in der Lotto-Annahmestelle um alle, die mit einem kleinen Einsatz das große Glück machen wollen. Wer hofft, dass ihr glückliches Händchen dabei über die letzte Hürde helfen könnte, muss sich allerdings sputen: Heute ist Elsbeth Klopertanz letzter Arbeitstag an der Gelderstraße 26. "Jetzt ist genug", sagt die Rheinbergerin, die im November ihren 75. Geburtstag feierte.

Lotto hat ihr Leben geprägt: Nach der Schulzeit arbeitete Elsbeth Klopertanz bis 1962 bei Underberg und kam dann ins gut gehende Lotto-Geschäft ihrer Eltern am Rheinberger Marktplatz. Ab 1969 arbeitete sie bei Anny Laakmann an der Gelderstraße 26. Und als die vor 19 Jahren das Geschäft an die jetzige Inhaberin Hildegard Lorkowski übergab, gab es eine klare Bedingung: "Aber nur mit Elsbeth". Hildegard Lorkowski stimmte gerne zu — schon damals war ihr bewusst, welche versierte Kraft sie damit an ihre Seite band.

Elsbeth Klopertanz könnte gewiss ein Buch über ihre Erfahrungen schreiben, denn sie hat die Entstehung des Lotteriegeschäftes von Anfang an miterlebt. Die Zeit vor 50 Jahren, als die Lottoscheine noch von Hand abgestempelt und nach Spielarten sortiert wurden, als der Einsatz ausgerechnet und die Scheine jeden Freitagabend von Autos aus Köln abgeholt wurden.

Danach folgten die manuellen Registriergeräte — der Einsatz musste für jeden Schein aber immer noch von der Verkäuferin selbst ausgerechnet werden. Seit 2003 ist Lotto nun online — wieder mit Neuerungen, die Elsbeth Klopertanz vor Ort in die Tat umgesetzt und vor allem verständlich den Kunden erklärt hat.

Apropos Kunden: Sie kennt Elsbeth Klopertanz aus dem Effeff — weiß beispielsweise, wer den Quicktipp spielt, weil er die Festlegung auf bestimmte Glückszahlen scheut; ahnt, wem eine Zahlenreihe reicht, weil man das Glück eh nicht erzwingen kann; freut sich auf den Kunden, der alle fünf Wochen den Monatstipp abgibt und dessen Namen sie nicht kennt — von dem sie allerdings weiß, dass er aus Millingen immer einen netten Witz mitbringt.

All das wird Elsbeth Klopertanz vermissen. Natürlich. Genauso wie sie den Kunden fehlen wird, weil sie doch fest zum Lottogeschäft gehöre. Auch ihre drei Kolleginnen werden oft an sie denken — aber sie hat versprochen, bei Bedarf immer mal wieder einzuspringen. Nicht regelmäßig, auf keinen Fall für länger. Langeweile wird sie trotzdem nicht haben, versichert die Rheinbergerin: Nun bleibt ihr mehr Zeit für den Sport. Fürs Joggen — nicht mehr so viel wie früher. Aber auf jeden Fall fürs Schwimmen.

(RP)
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