Rheinberg Rheinbergs letztes großes Neubaugebiet

Rheinberg · Für die bisher nicht genutzte, rund elf Hektar große Fläche "Westlicher Annaberg" zwischen Bahnhofstraße und Berkevoortshofstraße hat der Rat einen Bebauungsplan beschlossen. Sozial geförderter Wohnungsbau wird gebraucht.

 Noch erstreckt sich zwischen der Siedlung am Rheinberger Annaberg und der Umgehungsstraße K31 eine riesige Grünfläche. Rund die Hälfte dieser Fläche soll in den nächsten Jahren bebaut werden.

Noch erstreckt sich zwischen der Siedlung am Rheinberger Annaberg und der Umgehungsstraße K31 eine riesige Grünfläche. Rund die Hälfte dieser Fläche soll in den nächsten Jahren bebaut werden.

Foto: Olaf Ostermann

Das Neubaugebiet in Budberg an der Rheinberger Straße ist beschlossene Sache: Dort wird bald gebaut. Danach aber besteht in der Stadt kein Bedarf mehr an Wohnbauflächen - das sagt jedenfalls bisher der Regionalverband Ruhr (RVR) als Träger der Regionalplanung. Der Regionalplan, den der RVR aufstellt, dient als verbindliche Planungsgrundlage für 15 bis 20 Jahre. Werden bestimmte Flächen nicht anders verplant, werden sie nicht mehr dargestellt.

Was aus Rheinberger Sicht in diesen Plan geschrieben wird, passiert auf der Datenbasis des Jahres 2012. "Seither hat sich bei uns allerdings eine Menge verändert", sagt Dieter Paus, Beigeordneter und Technischer Dezernent der Stadt. "So sind Amazon und andere Logistikzentren nicht berücksichtigt. Durch sie sind rund 3000 neue Arbeitsplätze in der Stadt entstanden, und es gibt viele Berufspendler."

Ein Teil der Logistik-Beschäftigten würde gerne nach Rheinberg ziehen, wenn denn geeigneter Wohnraum vorhanden wäre. Viele Beschäftigte zählen zu den eher einkommensschwachen Gruppen, so dass sozialer Wohnraum besonders begehrt ist. Hinzu kommt die steigende Zahl anerkannter Flüchtlinge, die ebenfalls langfristig in Rheinberg bleiben möchten.

Schon im Bau- und Planungsausschuss hatte Dieter Paus darauf hingewiesen, dass der RVR Flächen blockiere, die planungsrechtlich nicht gesichert seien. Um weiterhin Zugriff auf diese Flächen zu haben, solle man schnell loslegen.

Im Wesentlichen geht es um die Fläche "Westlicher Annaberg" zwischen Annaberg und Umgehungsstraße K31. Eine insgesamt 25 Hektar große, bisher ungenutzte Grünzone. Allerdings ist sie auf Antrag von SPD und Grünen geteilt worden. Insbesondere aus Gründen des Lärmschutzes ist der nördliche Teil herausgenommen worden; er bleibt zunächst unverändert.

Für die südliche Fläche - das sind ungefähr elf Hektar zwischen Bahnhofstraße und Berkevoortshofstraße - hat der Rat inzwischen die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Bei der Entwicklung, so die Vorgaben der Politik, solle vor allem sozial geförderter Wohnraum geschaffen werden, zudem frei finanzierter Mietwohnungsbau sowie Einfamilienhäuser und Doppelhäuser. Gebaut werden soll energiesparend - und zwar in einer über die derzeit geforderten Standards hinausgehenden Art und Weise. Auch Mehrgenerationenhäuser sollen am Annaberg entstehen.

(up)
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