Sessions-Eröffnung mit Boore auf dem Heumarkt Rheinberger singt im Kölner Karneval

Rheinberg/Köln · Chris Koch vom Rheinberger Annaberg ist seit zwei Jahren Mitglied der Kölsch-Band Boore, die am Donnerstag beim Start in die Session auf dem Heumarkt auftritt. Bis Aschermittwoch absolviert der Sänger noch etwa 150 Auftritte.

 Sänger Chris Koch in Aktion. Bis Aschermittwoch hat er noch rund 150 Auftritte mit seiner Kölsch-Band vor der Brust.

Sänger Chris Koch in Aktion. Bis Aschermittwoch hat er noch rund 150 Auftritte mit seiner Kölsch-Band vor der Brust.

Foto: Alex Forstreuter/www.alexforstre/Alex Forstreuter

„Rut sin de Ruse“ (Rot sind die Rosen) – zu diesem Riesenhit der Kölner Karnevalsband Boore (kölsch für Bauern) wird auch am Elften im Elften gesungen und im Walzertakt geschunkelt, wenn um 11.11 Uhr auf dem Kölner Heumarkt die Session eröffnet wird. Mitten im Geschehen ist dann auch ein Rheinberger mit von der Partie: Chris Koch vom Annaberg steht dann nicht als Fan in der jecken Menschenmenge, sondern als Sänger oben auf der Bühne. Seit zwei Jahren ist der 28-jährige Profimusiker Mitglied der Boore.

„Wir treten am Donnerstag vor rund 15.000 Menschen auf dem Heumarkt auf“, so Koch. „Für mich als Frontmann der Band ist das eine Premiere.“ Boore gehört zu den bekannten Bands im Kölner Karneval. Die Truppe gibt es seit 22 Jahren oder wie Karnevalisten sagen würden: seit zweimal elf Jahren. Ihr neuer Sessionstitel lautet „Vielleicht“ und die Musiker hoffen, dass auch er ein Hit wird. Der Song ist ganz aktuell bei Youtube zu finden.

 Die Boore mit ihrem Riesenhit „Rut sin de Ruse“ gehören zu den bekannteren Bands im Kölner Karneval.

Die Boore mit ihrem Riesenhit „Rut sin de Ruse“ gehören zu den bekannteren Bands im Kölner Karneval.

Foto: Alex Forstreuter/www.alexforstre/Alex Forstreuter

Als Musiker im Kölner Karneval unterwegs zu sein – das habe was von einem Marathonlauf, sagt Chris Koch. Ein Job, der ohne strenge Disziplin, ohne Durchhaltevermögen kaum zu schaffen sei. Vor allem für Sänger sei das eine echte Herausforderung, müssten sie doch gut aufpassen, dass sie sich nicht erkälten und sich ihre Stimme ruinieren.„Wir spielen an diesem Donnerstag noch sieben weitere Konzerte in ganz Köln und dem Umland zur Karnevalseröffnung“, erzählt Chris Koch. „Und in der ganzen Session, die vom 11. November bis zum Aschermittwoch Ende Februar dauert, kommen wir auf rund 150 Auftritte. Das bedeutet: an den Wochenenden oft fünf bis acht an einem Tag.“

Sessions-Auftritte, so erklärt es der Sänger, seien immer 25 Minuten lang. Gebucht werden die Musiker durch die „Literaten“ der Karnevalsgesellschaften. Der Rheinberger: „Wir treten in Lederhosen auf, das ist unser Markenzeichen. Unterwegs sind wir mit Bandbus, Technik-Crew, Management, Fotografen und, und, und.“

Chris Koch freut sich auf jeden einzelnen Auftritt. „Ich bin jetzt seit zwei Jahren dabei. Das hat mein Leben als Berufsmusiker komplett auf den Kopf gestellt und es ist ein neuer Meilenstein in meiner Karriere als Sänger. Ich wurde von jetzt auf gleich zum ,Kölner Kulturgut’ und musste die kölsche Sprache erst einmal lernen.“ Zwischenzeitlich hat er mit seinen Bandkollegen das Album „Jeck es jeil“ aufgenommen; es wurde bereits im März dieses Jahres veröffentlicht.

„Du bis ming Hätz, du bis mie Jlück“, heißt es im Rote-Rosen-Lied von Boore. Für Chris Koch ist der Kölner Karneval zu seinem Herz und seinem Glück geworden.

(up)
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