Rheinberg Rheinberger beklagt wilde Müllkippe

Rheinberg · Franz Schmitz lebt an der Ulmenstraße und ärgert sich darüber, dass eine rund 5000 Quadratmeter große Freifläche an der Buchenstraße in der Reichelsiedlung nicht gepflegt wird. Die Stadt will sich jetzt an den Eigentümer wenden.

 Franz Schmitz wundert sich: Die Stadt hat zwar vor einiger Zeit einen Sperrbock aufgestellt, aber die bereits mannshohen Brombeersträucher wuchern weiter. Das Problem: Die Fläche gehört nicht der Stadt.

Franz Schmitz wundert sich: Die Stadt hat zwar vor einiger Zeit einen Sperrbock aufgestellt, aber die bereits mannshohen Brombeersträucher wuchern weiter. Das Problem: Die Fläche gehört nicht der Stadt.

Foto: Armin Fischer

Als Anwohner der Ulmenstraße verfolgt Franz Schmitz die Entwicklungen in seinem Wohnviertel genau. Was den 70-Jährigen ärgert, verrät er bei einem Rundgang mit der RP: "Es gibt Dinge, die bei der Stadt bekannt sind, aber nichts ändert sich." So habe er schon mehrfach darauf hingewiesen, dass der auf die Fahrbahn der Ulmenstraße gemalte Schriftzug "30" als Hinweis auf die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit verblasst ist und nachgezogen werden müsste. Oder er verweist auf den Spielplatz an der Ecke Binnefeldstraße /Ulmenstraße: "Den nutzen Familien mit kleinen Kindern nicht, obwohl die Spielgeräte in Ordnung sind. Sie nutzen ihn nicht, weil der Platz nicht einsehbar ist und man dort oft leere Schnaps- oder Bierflaschen findet, die Jugendliche liegen gelassen haben."

Auch sollte die Stadt kleinere Grünflächen besser pflegen, findet Franz Schmitz und verweist auf Eingrünungen von Bäumen an der Ulmenstraße.

Bei seinen kritischen Betrachtungen hat der Rheinberger einen absoluten Spitzenreiter: eine rund 5000 Quadratmeter große Fläche zwischen Ahorn- und Buchenstraße. Unbebaut, zugewuchert und alles andere als ansehnlich. "Je höher das Unkraut wächst, desto mehr Müll fliegt auf die Fläche. Sogar Fernseher, alles Mögliche", so Schmitz. Was der Rheinberger bemängelt, ist nicht unbegründet: Die Gehwege sind zugewachsen, hinter dem kleinen Parkplatz zur Buchenstraße hin türmen sich Brombeersträucher mannshoch. Mitarbeiter des Dienstleistungsbetriebs hätten vor einiger Zeit damit begonnen, die Ränder zu schneiden. "Aber das war's dann auch, mehr ist nicht passiert", sagt Franz Schmitz mit Bedauern. Und mit Blick auf die Hochhäuser der Reichelsiedlung sagt er: "Wenn man alles so verkommen lässt, darf man sich nicht wundern, wenn in diesem Bezirk bei der Kommunalwahl nur jeder Dritte sein Kreuzchen gemacht hat. So etwas fördert Politikverdrossenheit."

Franz Schmitz hat sein Anliegen schon vor der Wahl ganz bewusst in den politischen Raum getragen. "Ich habe Joachim Schmitz, dem für die Reichelsiedlung zuständigen SPD-Ratsvertreter, gezeigt, worauf es mir ankommt." Schmitz bestätigte das auf Nachfrage der RP. "Es stimmt, wir haben uns die Fläche gemeinsam angeschaut. Das ist wirklich kein schöner Anblick", so der SPD-Politiker. Er habe seinerzeit mit Holger Beck, dem Leiter des Dienstleistungsbetriebs, gesprochen und sei davon ausgegangen, dass etwas passiert sei. Das ist aber offenbar nicht der Fall.

Die Rheinische Post hat bei der Stadt nachgefragt und erfahren, dass die Verwaltung für das unbebaute Grundstück gar nicht zuständig ist. "Es handelt sich um eine private Fläche", unterstrich Beigeordneter Dieter Paus. Sie habe ursprünglich der Reeser Bauunion gehört und sei nach der Insolvenz des Bauunternehmens an eine Bank gefallen. "Wir werden uns das Gelände anschauen und die Eigentümer darauf aufmerksam machen, dass dort etwas passieren muss." Die Verkehrssicherungspflicht müsse gewährleistet sein. Die Stadt könne dem Eigentümer allerdings keine Vorschriften machen, wie er seine Freifläche zu gestalten habe.

(RP)
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