Rheinberg Rheinberger Bäder sollen bleiben

Rheinberg · Eine Fülle von Themen bei der Podiumsdiskussion des Stadtsportverbands im Bürgerhaus Budberg.

 Die Rheinberger Poltiker wollen das Underberg-Freibad erhalten, ebenso das Solvay-Hallenbad.

Die Rheinberger Poltiker wollen das Underberg-Freibad erhalten, ebenso das Solvay-Hallenbad.

Foto: Ralf Hohl (Archiv)

Bei der Podiumsdiskussion des Stadtsportverbands zum Thema "Sportpolitik in Rheinberg" am Mittwochabend im Budberger Bürgerhaus (die RP berichtete ausführlich) sparten die Zuhörer nicht mit kritischen Einwürfen. Die Politiker Peter Kemper (Linke), Michael von Parzotka-Lipinski (SPD), Ulrich Hecker (CDU), Dietmar Heyde (Grüne) und Rainer Mull (FDP) stellten sich den Fragen. Die Moderation wurde der Abend unter anderem von RP-Sportredakteur René Putjus.

Dass jetzt, vor der Kommunalwahl 2014, über mögliche Schließungen von Anlagen diskutiert werde, sei erstaunlich, meinte etwa Frank Misch vom SV Concordia Ossenberg: "Schließlich liegen die Zahlen doch schon seit vier Jahren vor." Er empfahl, unbedingt bei allen Überlegungen die Basis mit ins Boot zu holen.

Natürlich wurde auch über Geld gesprochen und es wurde der Stadt der Vorwurf gemacht, lange Zeit mit den Finanzen "geprasst" zu haben. Aber jetzt ist Geld Mangelware und die Stadt steckt für die nächsten Jahre im Haushaltssicherungskonzept. Ulrich Rassier vom SV Budberg findet das gar nicht so schlimm. Was ihn aber stört ist, wenn etwa die Pflegestandards des Dienstleistungsbetriebs pauschal um fünf Prozent abgesenkt werden. Rassier: "Das ist falsch." Man müsse von Fall zu Fall entscheiden. Rainer Müller, der für die Hockey-Abteilung des TuS 08 und die Tennisabteilung des SV Orsoy sprach, wunderte sich über den Enthusiasmus der Politiker: "Ich bin mal gespannt, ob der nach der Kommunalwahl noch genau so groß ist wie jetzt", sagte er. Er plädierte auch dafür, den Schlüssel für die Turnhallenzeiten zu überdenken. Es ging aber nicht nur um die Sportanlagen, sondern auch um die Schwimmbäder. Provokant stellte René Putjus die Frage zur Diskussion, ob Rheinberg im Vergleich zu anderen Städten mit einem Hallen- und einem Freibad sowie einer Kleinschwimmhalle in Borth nicht in Luxus schwelge. Auch da wollten sich die Politiker nicht in die Nesseln setzen. Was Ulrich Hecker antwortete, galt für den gesamten Kreis: "Wir möchten das Hallenbad und das Freibad schon wegen der Schulen erhalten und setzen inBorth auf den Förderverein."

Michael von Parzotka-Lipinski erinnerte daran, dass der Moerser Energieversorger ENNI Interesse daran habe, "unsere Bäder zu übernehmen". Das zeige, dass sie attraktiv seien. Man müsse aber auch sehen, "dass es dann für die Besucher deutlich teurer wird". Petra Liebich schließlich, 1. Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Orsoy, beklagte den Anstieg der Schwimmhallennutzungsgebühren um 400 Prozent. "Bisher haben wir zwei Euro pro Stunde bezahlt, jetzt acht." Von Parzotka machte darauf aufmerksam, dass für Rettungsschwimmer andere Bedingungen gelten.

(sass)
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