Frauen-Elferrat Borth-Wallach Mit Schnapszahl lässt es sich gut lachen

Borth · Der Frauen-Elferrat Borth-Wallach feierte seinen 44. Geburtstag mit aberwitzigen Sketchen und viel Musik.

 Gudrun Baumann und Britta le Dandeck überzeugten auf der Bühne als Schulmädchen, die sich über ihre Intelligenz streiten.

Gudrun Baumann und Britta le Dandeck überzeugten auf der Bühne als Schulmädchen, die sich über ihre Intelligenz streiten.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Wer am Borther Pfarrheim vorbeikommt, kann es kaum übersehen: das Schild mit der 44 am Eingang und den ein oder anderen Luftballon. Die Karnevalsfrauen in Borth bereiten sich derweil auf einen Ansturm von Mickey-Mäusen, Cleopatras und Hippies vor, um mit ihren in ihren 44. Geburtstag reinzufeiern.

Anngret Kamps schaut noch in den Spiegel, zupft die Perücke zurecht. Dann ist sie soweit. Sie steht da im blau-karierten Hemd, hat eine Schiebermütze auf, die sie aus dem Fundus ihres Vaters hätte auskramen können. Auf der Bühne wird Kamps zu einem Mann, der sich um den Haushalt kümmern muss. Denn seine Frau ist verreist und es geht alles schief, was schiefgehen kann. Er hat den Hund mit in die Wäsche gesteckt, damit er mal wieder sauber wird. Doch schlimmer kommt’s immer: Als sein Dackel Waldi komplett weiß aus der Waschmaschine kommt, schmiert der Strohwitwer ihn mit brauner Schuhcreme ein. Kein Wunder, dass die Damen im Saal aus dem Lachen nicht herauskommen.

Die Damensitzung des Borther Frauen-Elferrats ist am Mittwoch ausverkauft, 150 Frauen im Publikum stoßen zusammen auf die Schnapszahl an. Zwei Schulmädchen kommen auf die Bühne, in Person von Britta le Dandeck und Gudrun Baumann. Die eine macht die andere fertig, weil sie einmal sitzengeblieben ist. Sie klopft Sprüche wie: „Du solltest Pastor werden. Du lebst ja schon in einem Wissen-Zölibat.“

Die Frauen im Saal klatschen, bis die Hände wehtun und freuen sich dann schon auf den nächsten Act: die Hitparade, in der Kiki Lorenz als Dieter Thomas Heck die Lieder aus dem Gründungsjahr präsentiert. Juliane Werding tritt auf, ein Raunen geht durch den Saal. Sie singt „Wenn du denkst, du denkst“, sitzt auf einem Barstuhl und klimpert auf ihrer Gitarre. In der Bütt wird nur Playback gesungen, aber das stört niemanden, denn das Schauspiel und die Kostüme sind so genial, dass man darüber hinwegsehen kann.

Am Bühnenrand hängen sogar die Autogrammadressen der Musiker – wie in der echten Show. Die krei­schende Menge bei Jürgen Drews und „Ein Bett im Kornfeld“ kann eigentlich keiner mehr toppen. Aber nach Peter Alexander, Erik Silvester, Marianne Rosenberg und Baccara kommt das Hitparaden-Finale: Abba in bunten, schrillen Kostümen. Und dann erinnern all diese Musiker an das Gründungsjahr vor 44 Jahren. Die Luftballons hängen im Saal und der Frauen-Elferrat wartet nur darauf, dass die Party nächste Woche weitergeht. Drei Sitzungen gibt es noch, für Dienstag sind noch eine Hand voll Karten übrig. Und so fast ganz ohne Männer ist die Damenbütt in Borth ein großer Erfolg. Vielleicht sogar gerade deswegen. Denn die Frauen können ganz fabelhaft Männer nachahmen.

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