„50er-Jahre“-Fest in Rheinberg Neuer Streit um Außengastronomie beim Stadtfest

Rheinberg · Erst regt sich die FDP auf über vermeintliche Nutzungseinschränkungen auf dem neuen Pflaster, jetzt schießt ein Wirt gegen die Werbegemeinschaft.

 Das Stadtfest will die Besucher in Rheinberg zur in die „Wilden 50er Jahre“ führen. Schon im Vorfeld ist es nicht gerade zahm.

Das Stadtfest will die Besucher in Rheinberg zur in die „Wilden 50er Jahre“ führen. Schon im Vorfeld ist es nicht gerade zahm.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Das Motto für das am Samstag beginnende Stadtfest-Wochenende nehmen einige Mitglieder der ausrichtenden Werbegemeinschaft allzu wörtlich. Zurück in die „Wilden 50er“ soll’s gehen. Ungezügelt aber geht’s bereits im Vorfeld des illustren Treibens zu in der gerade generalüberholten City. Erneut ist die Außengastronomie der Zündfunke, der die Gemüter erhitzt. Erst war es die FDP, die verbal auf die Stadt eingedroschen hat, nun ist es ein Gastronom, der sich die Werbegemeinschaft zur Brust nimmt. Einstimmung nach Rheinberger Art steht auf der Fest-Speisekarte.

Oliver Prophet, Pächter der Alten Apotheke, ergriff das Wort. Die Liberalen, so der Gastwirt, hätten mit ihrer Verwaltungsschelte nicht nur daneben gelegen, sondern auch den falschen Adressaten im Blick. Seine Kritik richtet sich an die Werbegemeinschaft. Die nämlich schreibe Betrieben, die beim Stadtfest unter freiem Himmel Gäste bewirten, eine Rechnung. Dabei würden Wirte für die grundsätzliche Außennutzung bereits an die Stadt zahlen. „So bittet man uns doppelt zur Kasse“, sagt Prophet, „das kann nicht sein“. Er jedenfalls sieht erhöhten Gesprächsbedarf. Gastronomen trügen nicht unwesentlich zum Gelingen von Stadtfesten bei. Es sei bedauerlich, dass die Werbegemeinschaft die Betriebe nicht, wie früher üblich, im Vorfeld an den Tisch hole, um Dinge abzustimmen.

Ulrike Brechwald, Vorsitzende der Werbegemeinschaft, weist die Kritik aus der Alten Apotheke zurück und verweist auf eine jahrzehntelange, weitgehend akzeptierte Praxis. Die städtischen Flächen würden bei Festen dem Zusammenschluss der Geschäftsleute, zu dem auch die Gastronomen gehören, vermietet. Gegen Gebühr versteht sich. Und somit müssten Betriebe, die Flächen davon in Anspruch nähmen, „nach Größe und Lage“ zahlen. Dabei kann es um Beträge zwischen 200 und 400 Euro gehen. Das sei schon „viel Holz“, so Prophet, zumal die City-Baustelle schon eine gewaltige Last gewesen sei.

Brechwald allerdings kann den Unmut nicht verstehen. Jeder, der einen Stand aufbauen möchte, müsse zahlen: „Die Terrassen- ist nichts anderes als ein Standgebühr. Die zahlen alle.“ Sie ärgert sich, dass interner Streit auf die Stimmung drückt. In der Tat: Rock’n’Roll passt besser in die 50er Jahre.

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