Rheinberg Tipps vom Kinder- und Jugendarzt

RHEINBERG · Der Rheinberger Werner Strompen gestaltet eine Vortragsreihe für die VHS.

 Werner Strompen, Kinderarzt im Ruhestand, beim Interview in der RP Redaktion.

Werner Strompen, Kinderarzt im Ruhestand, beim Interview in der RP Redaktion.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Vorträge, Veranstaltungen und Workshops rund um das Thema Gesundheit sind seit vielen Jahren Bestandteil des VHS-Programms. Erstmals bietet die Volkshochschule nun eine fünfteilige Vortragsreihe zu kinder- und jugendmedizinischen Themen an. Referent ist Dr. Werner Strompen.

Der 67-Jährige war bis Ende 2016 als Kinder- und Jugendarzt sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeut mit eigener Praxis in Rheinberg tätig. „Es geht in erster Linie darum, Eltern und Erziehungsberechtigte, aber auch Erzieher und Lehrer zu informieren und zu sensibilisieren“, erläutert Strompen. Die Themen hat der Mediziner nach Praxisrelevanz zusammengestellt. Im Anschluss können Fragen gestellt werden.

Den Auftakt macht am Montag, 5. November, die Veranstaltung unter dem Titel „Die Entwicklung meines Kindes: alles ‚normal’?“ Eine Thema, das bei vielen Eltern mit Unsicherheit behaftet ist. „Wenn Mütter hören, dass andere Kinder dies oder jenes schon längst beherrschen, löst das nicht nur Sorgen ums Kind aus, sondern auch Selbstzweifel bei der Mutter“, sagt Strompen. Dabei sei die Variabilität in der kindlichen Entwicklung sehr groß. Nicht alle vermeintlichen Defizite müssen therapiert werden.

Um Impfungen bei Kindern und Erwachsenen geht es am Montag, 10. Dezember. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: „Erfolgsgeschichte oder Geldmacherei? Oder gar eine Gefahr für Leib und Leben?“ „Ein schwieriges, weil emotionsbeladenes Thema“, weiß Strompen aus Erfahrung. Er beleuchtet, was eine Impfung ist, was sie im Körper bewirkt, und welche Impfungen besonders wichtig sind.

„Gib mal erst ein Fieberzäpfchen! Dann sehen wir weiter“ ist der Abend am Donnerstag, 17. Januar, überschrieben. „Früher gab’s die Oma, die wusste, was bei Husten und Schnupfen hilft“, so der Mediziner. Doch unter anderem geänderte Lebensumstände haben nach seiner Erfahrung dazu geführt, dass viele Eltern oft umgehend in die Praxis kommen. Arztbesuch oder abwarten – Werner Strompen gibt Entscheidungshilfen.

Um „Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit AD(H)S - einfach nur anders oder krank?“ dreht es sich am Donnerstag, 14. März. „Nach Asthma ist AD(H)S die zweithäufigste chronische Erkrankung nach Asthma“, informiert der Rheinberger. Dementsprechend müsste es in jeder Schulklasse mindestens ein betroffenes Kind geben. Eine Erkrankung, mit der sich also in besonderem Maße auch Erzieher und Lehrer konfrontiert sehen. „Es geht darum, dass die Symptomatiken Ernst genommen und Hilfsangebote angenommen werden“, fordert Strompen. Und vor allem darum, zu erkennen, ob und wie ohne großen therapeutischen Apparat Erfolge zu erzielen sind.

Im Studium habe er gelernt, dass Bluthochdruck nur bei speziellen Erkrankungen bei Kindern vorkommt. Im Laufe seiner Praxisjahre musste sich Strompen eines Besseren belehren lassen. Deshalb widmet er sich am Donnerstag, 4. April, „Hohem Blutdruck, Diabetes Typ II und Depressionen bei Kindern und Jugendlichen“ und fragt: Was läuft hier falsch? Immer mehr Kinder leiden unter „Wohlstandserkrankungen“. Ein sensibles Thema, weil es Lebensumstände und -gewohnheiten betrifft: falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, soziale Vereinsamung durch Internet und Depression. Darum müsse hier das Problembewusstsein geschaffen bzw. geschärft werden.

Alle Vorträge beginnen um 18.30 Uhr im Raum 10 des Stadthauses statt. Die Kursgebühr beträgt jeweils fünf Euro.

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