Rheinberg Unterwegs zu Rheinbergs Kirchen

Rheinberg · Der erste „Kerkepad“ am Samstag war erfolgreich. Die Idee, zwölf verschiedene Rheinberger Gotteshäuser anzusteuern, sorgte für Begeisterung bei den Teilnehmenden. An jedem Standort gab es Programm für die Besucher.

 Offene Kirche in Rheinbergs Stadtgebiet. Pfarrer Wim Wigger hinten - und rechts Petra Kaas.

Offene Kirche in Rheinbergs Stadtgebiet. Pfarrer Wim Wigger hinten - und rechts Petra Kaas.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Rheinberg hat einen erfolgreichen Kerkepad-Auftakt erlebt. Die zwölf Stationen der ersten Tour von Gotteshaus zu Gotteshaus waren beliebig zu kombinieren. Mancher fuhr am hochsommerlichen Samstag alle Stationen an, andere besuchten solche Orte, die sich eher rar in der Öffentlichkeit machen. Beispielsweise ganz versteckt liegt die Marienkapelle Strommoers an der Rheinberger Straße (L137).

„Wir befinden uns zwar auf Moerser Gebiet, gehören aber zur Kirchengemeinde Rheinberg“, sagte Brudermeister Ludger Fröhling. Die St.-Marienbruderschaft Winterswick hat mit viel Herzblut und Eigenleistung das denkmalgeschützte Kleinod saniert und restauriert. Die Marienkapelle wird zu besonderen Gelegenheiten genutzt. „Die Besucher sind begeistert“, fasste Fröhling die Reaktionen zusammen.

Er war auf verschiedenste Fragen vorbereitet, wusste vom Jahr 1147, der urkundlichen Bestätigung, zu berichten und von der napoleonischen Zeit, in der die Kapelle als Pferdestall genutzt wurde. „Die Kapelle gehörte zum Hof und wurde 1256 an das Kloster Kamp verkauft. Es diente den Äbten als Wohnsitz“, so der Brudermeister. Vor der Kapelle stärkten sich die Besucher mit Kuchen, Kaffee und Wasser, tauschten sich aus. Unter ihnen auch der Ideengeber, Pfarrer Martin Ahls. „Die Idee stammt eigentlich aus den Niederlanden“, erklärte er. Sie scheint auch in Rheinberg Menschen zu erreichen, denn mit dem Rad die verschiedenen Gotteshäuser anzufahren war frei von einem Programm, eben individuell wie unförmlich, anders als bundesweite Aktionen.

„Wir sind in der Großgemeinde gemeinsam auf dem Weg, entdecken uns und staunen über unbekannte Orte. Dabei lernen sich die Menschen gut kennen. Die Idee ist simpel wie erfolgreich“, so Ahls. Ein kleines Heftchen schildert die Besonderheiten der zwölf Gotteshäuser und führte unter anderem in die St. Thekla-Kapelle des gleichnamigen Altenwohnheims. Dort wartete Michaela Damme, Leiterin Sozialaktivierung und Betreuung. „Wir gehören zur großen St.-Peter-Gemeinde“, sagt sie.

Die Kapelle, die der Heiligen Thekla gewidmet ist, besticht in ihrer Schlichtheit. „Sie ist für unsere Bewohner, ob katholisch oder evangelisch, nach ihrem Einzug der Ort, an dem sie ihren Glauben weiterleben können“, so Damme.

Einladend auch die St-Peter-Kirche im Stadtkern, die nicht nur die Besichtigung des Inneren bot, sondern in regelmäßigen Abständen zu kleinen Orgelkonzerten einlud. „Für die Besucher ist es möglich, auf die Empore einen Blick ins Orgelinnere zu werfen“, sagte Franz Falke vom Kirchenvorstand. Kirchenmusiker Christoph Bartusek stand den Besuchern Rede und Antwort. Erfahrene Radlergruppe wie junge Familien steuerten die Kirchen an oder kamen spontan rein, so die Beobachtung von Falke. Spontaneität legte auch ein Radler nach der Rheinüberfahrt vor.

Überrascht vom Kerkepad änderte er seinen Tagesplan. Statt Strecke zu machen, besuchte er die Kirchen in Wallach und Borth. Nach gelungenem Auftakt soll der Kerkepad in einer nächsten Sommersaison wiederholt werden, so Pfarrer Ahls. Der Kerkepad endete mit einem Beisammensein im Pfarrgarten St. Peter.

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