SPD Rheinberg bekräftigt Kritik Streit um Schüler-Laptops geht in die nächste Runde

Rheinberg · Die SPD erneuert ihre Kritik an der „Zweckentfremdung“ der schulischen Rechner und fühlt sich durch Zuspruch bestätigt. Auch Pfarrer Udo Otten wundert sich: Warum geht für Schüler nicht, was für Verwaltungsmitarbeiter geht?

 Der Streit um die Laptops für Rheinberger Grundschüler geht weiter.

Der Streit um die Laptops für Rheinberger Grundschüler geht weiter.

Foto: dpa-tmn/Ulrich Perrey

Die Laptop-Debatte in Rheinberg spitzt sich zu. Die SPD bekräftigte beim Wahlparteitag am Mittwochabend im Stadthaus ihre Kritik an der „Zweckentfremdung“ der für die Grundschulen vorgesehenen Computer und kündigte an, in einer digitalen Fraktionssitzung Anfang nächster Woche ihr weiteres Vorgehen in der Sache zu beraten. „Wir freuen uns auf den Schulausschuss“, sagte Parteichef Peter Tullius.

Bürgermeister Frank Tatzel, den die Genossen für seine Entscheidung, rund 70 Laptops aus den Grundschulen fürs Homeoffice der Verwaltung zu nutzen, scharf kritisiert hatten, hatte im RP-Gespräch angekündigt, das strittige Thema auf die politische Tagesordnung zu setzen. Während die Rektorinnen von drei Grundschulen und der Dierketor des Amplonius-Gymnasiums die Kritik der SPD Kostenpflichtiger Inhalt nicht nachvollziehen können und teils empört zurückgewiesen hatten, sieht sich die SPD wegen „zahlreicher positiver Rückmeldungen“ in ihrer kritischen Haltung bestätigt.

 Tullius bekräftigte, dass sich seine Vorbehalte nicht gegen StadthausMitarbeiter oder gegen Homeoffice richten. Kein Wort der Entschuldigung, wie der Bürgermeister verlangt. Ihm gehe es um Missachtung der Zweckbindung geförderter Geräte. Hier drohe der Stadt möglicherweise Ungemach. Mit den Laptops allen Kindern die Teilnahme am Online-Unterricht zu ermöglichen, „wie Eltern und Lehrer an uns herangetragen haben“, sei der bessere Weg, so der SPD-Chef.

Pfarrer Udo Otten von der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinberg findet die Debatte „sehr merkwürdig“. Er verstehe nicht, wieso Laptops aus hygienischen Gründen nicht zum Home-Schooling genutzt werden dürfen, wohl aber zum Homeoffice. „Sind städtische Angestellten keimärmer als Schüler?“ Auch leuchte ihm nicht ein, dass Rechner, die angeblich nur in der Schule funktionierten, im Homeoffice eingesetzt werden könnten. Man hätte sie sicher auch für den Heimeinsatz der Schüler neu konfigurieren können.

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