Rheinberg Ringen um die alte Montessori-Schule

Rheinberg · CDU ist für Stadtbibliothek und VHS, SPD für Seniorenbegegnungsstätte. Die Verwaltung prüft nun, was machbar ist.

 Noch sind die fünften Klassen der Europaschule an der Kurfürstenstraße untergebracht. Wenn die Erweiterung des Schulzentrums an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße abgeschlossen ist, steht das Gebäude leer.

Noch sind die fünften Klassen der Europaschule an der Kurfürstenstraße untergebracht. Wenn die Erweiterung des Schulzentrums an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße abgeschlossen ist, steht das Gebäude leer.

Foto: Initiative

Das Ziehen und Zerren um das Gebäude der ehemaligen Maria-Montessori-Förderschule an der Kurfürstenstraße ist in vollem Gange. Bis 2020 sind dort noch die Fünferklassen der Europaschule untergebracht – und dann?

Die CDU hat schon eine Idee und hat einen entsprechenden Antrag gestellt, der Thema im Haupt- und Finanzausschuss war. Klaus Wittmann schlug vor zu prüfen, ob die Stadtbibliothek an die Kurfürstenstraße umziehen könne – dann als „Mediencenter Rheinberg“, weil es in Bibliotheken heute nicht nur um die Ausleihe von Büchern, sondern auch die von neuen und modernen Medien wie Non-Book-Medien, Spielen oder VR-Brillen geht. Wittmann: „Bibliotheken sind heute immer häufiger als Orte zum Lernen, zum Verweilen, als Orte der Begegnung und Inspiration gefragt.“ Hintergedanke der CDU: Das Amplonius-Gymnasium benötigt bald wegen der Rückkehr zu G9 mehr Räume, dazu biete sich das ehemalige Konvikt an.

Auch die VHS, derzeit wie die Bücherei an der Lützenhofstraße untergebracht, könne ihren vergleichsweise geringen Platzbedarf für die Verwaltung gut im Windschatten des Pulverturms abdecken und Veranstaltungen und Seminare zumindest zu einem Teil an Ort und Stelle durchführen. Ihm sei bewusst, dass auch überlegt werde, die VHS in der Alten Kellnerei unterzubringen. Das denkmalgeschützte Gebäude steht leer, seit die städtische Musikschule aufgelöst wurde.

Viel hat nicht gefehlt im Ausschuss, und Jürgen Madry von der SPD hätte gerufen: „Halt, nicht so schnell, wir haben auch noch einen Vorschlag.“ Den Sozialdemokraten – auch sie haben dies mit einem Antrag unterlegt – möchten aus der Noch-Europaschul-Dependence ein Sozialhaus machen. Unter anderem als Ersatz für die Seniorenbegegnungsstätte, die früher im inzwischen abgerissenen Haus zwischen den Wällen an der Bahnhofstraße residierte.

Alles schön und gut oder auch nicht. Den Grünen (Simon Thölke) und der FDP (Herbert Becker) gefiel überhaupt nicht, was die beiden großen Fraktionen da im Schilde führten. „Das irritiert uns“, so Thölke. „Im Bau- und Planungsausschuss hat der Technische Beigeordnete Dieter Paus angekündigt, in alle Richtungen und ergebnisoffen zu prüfen, was wir mit dem Schulgebäude machen können.“ Und Becker meinte: „Vielleicht kommen wir dadurch ja zu einem ganz anderen Ergebnis.“

Paus erinnerte daran, dass „für die Zeit nach der Europaschule ein tragfähiges Konzept erarbeitet werden soll. Wir müssen in diesem Zusammenhang auch überlegen, ob das denkmalgeschützte Konvikt überhaupt für eine schulische Nutzung geeignet ist“. Mit den Vorbereitungen sei die Verwaltung erst ganz am Anfang.

Im Haupt- und Finanzausschuss einigte man sich darauf, dass die Verwaltung nun prüft, ob die von CDU und SPD vorgeschlagenen und gegebenenfalls weitere Nutzungen möglich sind.

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