Haupt- und Finanzausschuss Stadt denkt wieder über ein Fernwärmenetz nach

Rheinberg · Die Gründung einer Wärmegesellschaft für Fernwärme rückt wieder stärker in den Fokus. Ein neuer Vorstoß wurde jetzt im Haupt- und Finanzausschuss angeregt. Er ist eine Empfehlung aus einer Konzeptstudie zum energetischen Quartierskonzept Rheinberg-Mitte.

 Fernwärme kann sich auch finanziell auszahlen.

Fernwärme kann sich auch finanziell auszahlen.

Foto: dpa

Der Plan, ein Fernwärmenetz in Rheinberg zu schaffen, ist nicht neu. Daran erinnerte Jürgen Bartsch (Grüne) im Ausschuss. „Wir hätten diese Gesellschaft schon seit vielen Jahren haben sollen. Aber die Verhandlungen mit Solvay sind ja leider gescheitert. Wir bedauern sehr, dass es erst jetzt etwas wird.“ Die Stadt solle schauen, wen man alles ans Netz anschließen könne.

Soweit ist es aber noch nicht. Erst einmal soll die Verwaltung in eine der nächsten Haupt- und Finanzausschusssitzungen Interessenten einladen. „Interessenten gibt es durchaus“, betonte Dieter Paus, Technischer Beigeordneter. Einen Investor, ein Unternehmen brauche man schon als Partner, denn: „Wir sind als Stadt nicht im Versorgungsmarkt tätig.“ Das Ziel für die Stadt müsse sein, dass das gesamte Projekt kostenneutral laufe. Vielleicht, so Paus, sei ja eine Zusammenarbeit mit dem Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof möglich. Immer wieder höre man Bedenken: Kann es gelingen, ein Fernwärmenetz zu schaffen? Gespräche mit Energieunternehmen hätten ergeben, dass eine Anschlussquote von weniger als 40 Prozent ausreichten, um die Wärme wirtschaftlich in die Haushalte und Betriebe bringen zu können. Zu bedenken sei, dass in Rheinberg kein Anschluss- und Benutzungszwang erwünscht sei und dass man sich einer normalen Konkurrenz stelle. Die Vorteile der Fernwärme für die Verbraucher nannte Paus auch: „Sie brauchen keinen Brenner und keinen Öltank, zudem ist Fernwärme gut für den Klimaschutz.“

Erich Weisser (CDU) sprach sich wie die Grünen für die Gründung einer Gesellschaft aus. Bei einer Gründung einer städtischen Wärmegesellschaft fielen Kosten von circa 25.000 Euro an, das sei zu verkraften. „Alles andere ist ja das Risiko des Betreibers.“

Während sich auch der fraktionslose Ulrich Hecker pro Fernwärme aussprach, hatte die SPD Bedenken bezüglich der Kosten. Man sei grundsätzlich dafür, allerdings wolle man Klarheit haben, welche Kosten genau auf die Stadt zukämen, sagten Jürgen Madry und Peter Tullius. Auch FDP-Mann Herbert Becker fand Fernwärme gut, sagte aber auch: Man brauche Produzent, Transporteur und Abnehmer – an einem Punkt sei man bisher immer gescheitert. Nun soll sich die Verwaltung auf die Suche nach Partnern machen und zunächst mal Gespräche führen. Dazu erteilte der Ausschuss seinen Segen.

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