Corona-Krise in Rheinberg Stadt bietet Gastronomen Hilfe an

Rheinberg · Ein Antrag der Grünen wurde im Ausschuss für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur beraten. Im August soll ein Gespräch mit den Wirten stattfinden. Der Markt könne als zusätzliche Fläche für Außengastronomie genutzt werden.

 Die Gäste des Deins Deli & More am Großen Markt haben es sich unter roten Sonnenschirmen gemütlich gemacht – oder sie spielen an den Wasserfontänen  wie Niklas.

Die Gäste des Deins Deli & More am Großen Markt haben es sich unter roten Sonnenschirmen gemütlich gemacht – oder sie spielen an den Wasserfontänen  wie Niklas.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Die Gastronomie hat ganz besonders unter der Corona-Pandemie gelitten. In den vergangenen Monaten hatten viele Restaurants, Kneipen, Clubs, Diskotheken oder Cafés komplett geschlossen, einige hielten sich mit To-go-Angeboten mehr schlecht als recht über Wasser.

Inzwischen dürfen die Betriebe wieder Gäste bewirten. Weil auch im Kreis Wesel die Inzidenzwerte sinken, werden die Bestimmungen gelockert. Es darf wieder gegessen und getrunken werden, bald gibt es die ersten Kulturveranstaltungen und es kommt insgesamt wieder Leben in die Häuser. Das alles ändere aber nichts an der Tatsache, dass viele Gastronomen bereits vor dem finanziellen Aus stünden, sagen die Grünen. Deshalb müsse die Stadt die Wirte nun im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Die Stadt müsse ein Interesse daran haben, nach dem Lockdown die Gastronomie in der Stadtmitte und den Ortsteilen zu unterstützen, denn nur dies sei ein Magnet für Tourismus, heißt es in einem Antrag der Grünen, der nun im Ausschuss für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur zur Beratung anstand. Und weiter: „Dabei sollte gerade in der Anfangszeit nach dem Lockdown, wenn voraussichtlich viele Bürgerinnen und Bürger auf die Angebote der Gastronomie zurückgreifen, unter Berücksichtigung der gesundheitlich notwendigen Vorkehrungen wie des vorgesehenen Abstandhaltens, den Gastronomen ermöglicht werden, unabhängig von Sondernutzungsbestimmungen auf möglichst viel Fläche zurückzugreifen.“ Dazu biete sich in der Innenstadt vor allem der Marktplatz an. Ihn könnte man zumindest in diesem Jahr für die ortsansässige Gastronomie öffnen.

Die Verwaltung soll darüber hinaus prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, die Wirte bei der Wiedereröffnung zu unterstützen, etwa durch Maßnahmen der Wirtschaftsförderung oder Werbung. Das alles solle auch für die Ortsteile gelten.

Die Stadt habe schon vor der Pandemie die Absicht gehabt, die Rheinberger Gastronomiebetriebe zu einem „runden Tisch“ einzuladen, um Möglichkeiten zur Kooperation, Beteiligung an Veranstaltungen, Erweiterung der Außengastronomie sowie weitere Unterstützungen durch die Verwaltung zu besprechen. Das machte Bürgermeister Dietmar Heyde in der Sitzung deutlich. „Dann wollen wir auf den Spätsommer und den Herbst blicken, und wir haben schon eine Anfrage für den Winter.“ Heyde wies darauf hin, dass die Stadt den Betrieben für dieses Jahr die Gebühren für die Nutzung der Außenflächen erlassen habe.

Ohne Corona hätte ein solcher Gesprächstermin längst stattgefunden, so Heyde. Bis zu einem solchen „runden Tisch“ gelte weiterhin das Angebot: In jedem Einzelfall und je nach individuellem Bedarf seien Gespräche zwischen der Gastronomie und der Verwaltung möglich, um beispielsweise über eine Erweiterung der Außengastronomie zu sprechen.

Ob eine solche Erweiterung der Außengastronomie auf dem Marktplatz von den Gastronomen allerdings derzeit gewünscht sei, bleibe abzuwarten und sollte in den nun anstehenden Gesprächen geklärt werden.

Thilo Capelle (Grüne) sagte, die Stadt solle aktiv auf die Gastronomen zugehen und nicht abwarten, bis sich die Wirte meldeten. Barbara Gumpert, in der Verwaltung für den Bereich Tourismus zuständig, sagte, sie habe am 18. Mai die Gastronomiebetriebe angeschrieben mit dem Hinweis, gemeinsam über neue Konzepte nachdenken zu wollen. „Aber bisher hat sich nur ein Gastronom gemeldet“, sagte sie. Ein Treffen im August hält die Stadt für nicht zu spät, da ja viele Dinge auch vorher geklärt werden könnten.

Der Ausschuss für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur beschloss, die Verwaltung zu beauftragen, weiterhin aktiv auf die Gastronomen und Gastronominnen zuzugehen und mit ihnen abzustimmen, ob es Bedarf gibt, beispielsweise größere Biergartenflächen zu nutzen.

(up)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort