Holz- und Fischmarkt in Rheinberg SPD will Durchfahrt-Sperrung „light“

Rheinberg · Die Fraktion hält nichts davon, die 60 Meter lange Verbindung von Holz- und Fischmarkt in Rheinberg komplett dichtzumachen. Sie will die Maßnahme auf die Wochenenden und die Abend- und Nachtstunden begrenzen.

 Die SPD schlägt vor, die Durchfahrt nur an Wochenenden und nachts zu sperren.

Die SPD schlägt vor, die Durchfahrt nur an Wochenenden und nachts zu sperren.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Rheinberger SPD befeuert die Diskussion um die geplante Sperrung der Durchfahrt Holz- und Fischmarkt in der Rheinberger Innenstadt mit einem Ideenpapier. Wie berichtet, soll am Dienstag in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Mobilität beschlossen werden, dass die Durchfahrt am Alten Rathaus für den motorisierten Verkehr – Autos und Motorräder – untersagt und baulich entsprechende Barrieren eingerichtet werden. Für den Bürgerbus soll eine Ausnahme gemacht werden, die Haltestellen für den normalen Busverkehr sollen auf die Wälle verlegt werden.

Die SPD-Fraktion schlägt vor, dass das etwa 60 Meter lange Teilstück der Innenstadtdurchfahrt im Bereich Holz-/Fischmarkt nur am Wochenende und gegebenenfalls abends für den motorisierten Individualverkehr geschlossen wird. „Die gesamte Innenstadt soll hinsichtlich der Ausschilderung von Parkplätzen und Geschwindigkeitshinweisen optimiert werden und die Verkehrsüberwachung bei zu schnellem Fahren forciert werden“, so die Sozialdemokraten. Diese Maßnahmen sollten kontinuierlich, spätestens aber nach einem Jahr auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden.

Die SPD begründet ihren Vorschlag damit, dass sich bei der Informationsveranstaltung der Stadt im September ein vielfältiges Meinungsbild ergeben habe. Eine eindeutige Positionierung der Bürger und Bürgerinnen habe sich daraus nicht ableiten lassen. Die SPD: „Grob vereinfacht war aber abzulesen, dass der Rheinberger Einzelhandel einer dauerhaften Sperrung der Durchfahrt Holz-/Fischmarkt eher skeptisch gegenübersteht, während sonstige Gewerbetreibende und die Anwohner und Anwohnerinnen der Innenstadt eine Abnahme des Verkehrsaufkommens und damit eine solche Maßnahme eher begrüßen würden.“

In die „hochsensible Diskussion“ um die lange diskutierte Sperrung der Durchfahrt wolle sich die SPD mit zwei Kernanregungen einbringen, um sie kontinuierlich mit den Betroffenen in der Innenstadt zu erörtern. Konkret möchten die Genossen erreichen, dass die Sperrung der rund 60 Meter langen Durchfahrt an Holz- und Fischmarkt für den motorisierten Individualverkehr zeitlich eingeschränkt wird. Der Vorschlag: Von Samstagnachmittag ab etwa 14 Uhr bis Montag früh um circa 7 Uhr wird das Teilstück gesperrt. Optional könne man an den anderen Wochentagen die Durchfahrt zusätzlich von etwa 19 bis 7 Uhr schließen.

Die sonstigen Verkehrsregelungen sollen aber erhalten bleiben. „Wir erwarten dadurch, dass der Durchgangsverkehr auf der Nord-Süd-Innenstadtachse weiter reduziert wird und es somit keine Verlagerung des Verkehrs auf die Nebenstraßen wie Goldstraße, Underbergstraße, Alte Rheinstraße oder die Straße Am Kattewall/Straße Großer Markt gibt“, so die SPD. „Denn seit 2009 hat sich der Durchgangsverkehr bereits um etwa 30 Prozent reduziert, was größtenteils sicherlich auf die Geschwindigkeitsreduktion und die Verkehrslenkung zurückzuführen ist“, ergänzen die Sozialdemokraten.

Sowohl der Einzelhandel und die Gewerbetreibenden als auch die Anwohner hätten bemängelt, dass es an einem in sich geschlossenen und stimmigen Gesamtkonzept zur Verkehrslenkung und -führung fehle. Dies lasse sich durch viele kleinere Maßnahmen verbessern, glaubt die Fraktion. Das könne dazu beitragen, dass man die gesamte Innenstadt entspannter nutzen könne. Die SPD schlägt vor, folgende Maßnahmen zu prüfen: klarere Ausschilderungen, in der ganzen Innenstadt soll Tempo 20 gelten, Parkplätze sollen deutlicher gekennzeichnet werden; gebührenfreies Parken ab 16 oder 17 Uhr; regelmäßige Geschwindigkeitsmessungen; bauliche Ergänzungen, also etwa Parkplätze entlang von Straßen verdeutlichen und gegebenenfalls Aufpflasterungen anlegen. „Die Maßnahmen sollen kontinuierlich auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und die Bürger spätestens nach einem Jahr über das Ergebnis informiert werden“, so die SPD in ihrem Ideenpapier.

(up)
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