Rheinberger Schulausschuss SPD verzichtet auf Berichte der Schulen

Rheinberg · Im Rheinberger Schulausschuss machte sich leichte Empörung darüber breit, dass die Sozialdemokraten monatliche Informationen über die Corona-Situation einfordern. Nach langer Diskussion wurde der Antrag mehrheitlich abgelehnt.

 Auch das Einrichten bestimmter Laufwege gehört in den Schulen zu den Maßnahmen zum Schutz gegen Corona-Infektionen.

Auch das Einrichten bestimmter Laufwege gehört in den Schulen zu den Maßnahmen zum Schutz gegen Corona-Infektionen.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Im Schulausschuss ist ein Streit darüber entbrannt, wie die Politik über die Situation an den Rheinberger Schulen in Zeiten von Corona informiert werden sollte. Im November hatte der Rat beschlossen, dass eine „Task-Force“, eine Art schnelle Eingreiftruppe mit Vertretern aus Schulen, Lehrerschaft, Verwaltung und Politik gegründet werden sollte – mit dem Ziel, zu entscheiden, ob die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten erforderlich sei oder nicht.

Die Schulen hätten sich dagegen ausgesprochen, bedauerte die SPD. Man sei zu dem Ergebnis gekommen: Alles ist gut, es gibt nichts zu verbessern. „Und die Politik wird nicht gebraucht“, so Sozialdemokrat René Klaus, der selbst Schulleiter ist. „Es muss aber öffentlich über die Situation an den Schulen informiert werden.“ Deshalb hatte die SPD beantragt, dass die Schulen monatliche Berichte vorlegen.

Die Verwaltung hatte deutlich gemacht, dass sie als Schulträger seit Beginn der Corona-Pandemie alles Mögliche getan hat, um sowohl Schülern als auch das Personal an den Rheinberger Schulen vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen und eine Ausbreitung zu verhindern. Es wurden Hygienekonzepte entwickelt, Einbahnregelungen festgelegt, Desinfektionsmittelspender aufgestellt. Es wurde häufiger gereinigt und Oberflächen öfter desinfiziert. Den Schülern wurde eingebläut, sich an Abstands- und Hygieneregeln zu halten, Masken zu tragen und zu lüften. „Insgesamt hat die Stadt alle erdenklichen Maßnahmen durchgeführt, um die Schulen zu einem sicheren Ort für Schüler und Schulpersonal zu machen“, heißt es. Es sei vereinzelt zu Infektionen gekommen. Der Ursprung dieser Infektionen sei dabei aber in keinem einzigen Fall die Schule gewesen, sondern stets das private Umfeld.

Doch war das alles der SPD nicht genug. Das wiederum brachte Marcus Padtberg, Leiter des Amplonius-Gymnasiums, auf die Palme. „Berichte über Coronafälle und Infektionen – mit Verlaub, aber das geht sie gar nichts an“, schimpfte er in Richtung SPD. „Die melden wir dem Gesundheitsamt und unseren Aufsichtsbehörden.“ Die Schulen arbeiteten rund um die Uhr, wir reißen uns den Hintern auf, um den Schülern beste Bedingungen zu schaffen“, argumentierte Marcus Padtberg. „Da ist es schon ein starkes Stück, dass Sie hier den Eindruck erwecken, wir würden die Politik nicht wahrnehmen. Das ist mitnichten der Fall.“

Sowohl Erich Weisser (CDU) als auch Dorothee Menges-Wilms, Leiterin der Grundschule am Annaberg, fühlten sich von der Verwaltung zu jeder Zeit gut darüber informiert, was an den Schulen los sei. Bürgermeister Dietmar Heyde verwies darauf, dass Schulen keine Corona-Hotspots seien und sagte: „Im Moment ist eine monatliche Berichterstattung nicht zu machen.“

Der Antrag der SPD wurde nach langer Diskussionen mehrheitlich abgelehnt.

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