Rheinberg Freibad-Schließung ärgert die SPD

Rheinberg · Wegen des Ausflugs der Stadtverwaltung war das Underberg-Bad am Freitag geschlossen. Die Sozialdemokraten mahnen kreativere Lösungen an. Die DLRG wäre eine Alternative gewesen.

 Ein Sprung vom Fünfer bei bestem Wetter.

Ein Sprung vom Fünfer bei bestem Wetter.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Das Wetter ist herrlich, sommerlich, bietet optimale Bedingungen für Wasserratten. Folglich brummt es auch im Rheinberger Underberg-Freibad. Die Besucherzahlen sind dort höchst erfreulich. SPD-Mann Michael von-Parzotka-Lipinski goss in der Ratssitzung trotzdem Wasser in den Wein. „Tolles Wetter, trotzdem war das Freibad am vergangenen Freitag geschlossen, weil die Verwaltung einen Ausflug gemacht hat“, sagte der Politiker und sprach Frank Tatzel direkt an: „Herr Bürgermeister, das ist nicht das gute Bädermanagement, das wir uns wünschen. Da müssen kreative Lösungen her.“ Besucher, die am Freitag ins Bad wollten, hätten keine vernünftige Begründung erfahren. Von Parzotka-Lipinski: „Diese Leute gehen beim nächsten Mal nach Moers oder Kamp-Lintfort.“ Warum die Stadt denn nicht eine Vereinbarung mit der DLRG getroffen habe, wollte er wissen.

Der Bürgermeister wollte die Kritik der SPD so nicht stehen lassen. Ihm sei wichtig gewesen, dass alle städtischen Mitarbeiter an dem Ausflug teilnehmen können, sagte er, „auch die des städtischen Kindergartens Vierbaum und der Bäder.“ Das DLRG-Team habe man nicht allein einsetzen können, weil dazu eine Bäderfachkraft erforderlich sei.

Diese Einschätzung wunderte SPD-Ratsherr Peter Tullius. „Die Aussage des Bürgermeisters, dass der Betrieb nur mit einer städtischen Fachkraft aufrechterhalten werden könne, stimmt so nicht“, sagte der SPD-Ratsherr. „Denn die Stadt hat ja seit einiger Zeit einen externen Bäderbetriebsdienst für die Technik im Freibad beauftragt.“

Der Bürgermeister wies daraufhin, dass es am Samstag im Freibad einen dramatischen Zwischenfall gegeben habe. Ein 55-jähriger Besucher habe beim Schwimmen einen Herzinfarkt erlitten. Seine Frau konnte den Mann zum Beckenrad bringen und rief um Hilfe. Mitarbeiter zogen ihn aus dem Wasser, der Rettungsdienst wurde gerufen und der Mann ins Krankenhaus gebracht. Offenbar sei der 55-Jährige außer Lebensgefahr, sagte Frank Tatzel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort