Medizinische Versorgung in Rheinberg SPD kämpft für Erhalt der Notdienstpraxis

Rheinberg · Die Rheinberger Ortspartei sammelt Unterschriften von Unterstützern und will die Stadtverwaltung sowie den Landtagsabgeordneten René Schneider mit einspannen. Das bewährte Angebot dürfe nicht aufgegeben werden.

 SPD-Ortsvereinsvorsitzender Peter Tullius vor der DRK-Zentrale am Melkweg. Mit Flugblättern und Unterschriftenlisten macht die Partei mobil.

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Peter Tullius vor der DRK-Zentrale am Melkweg. Mit Flugblättern und Unterschriftenlisten macht die Partei mobil.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

„Dieses System ist gut, wir wollen es auf jeden Fall erhalten“, sagte am Montag SPD-Ortsvereinsvorsitzender und Ratsmitglied Peter Tullius. „Die SPD ist ganz entschieden dagegen, die Notdienstpraxis aufzugeben.“ Und hat auch schon Maßnahmen ergriffen, wie der Kommunalpolitiker berichtete: „Wir haben Flyer drucken lassen und sammeln Unterschriften von Menschen, die unserer Meinung sind.“

Tullius: „Die 500 Flyer haben wir in Apotheken und teilweise auch in Geschäften ausgelegt. Auch die Unterschriftenlisten liegen in Apotheken aus. Schon beim Verteilen haben wir gemerkt, wie positiv die Reaktionen darauf sind.“ Die zentrale Forderung auf den Flugblättern lautet: „Patienten vor Ort gut versorgen – Kassenärztlichen Notdienst schnell erreichen.“ Die Sozial­demokraten wollen keine langen Wartezeiten bei akuter Erkrankung außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten und wollen auch keine weiten Wege zu einer Notdienstpraxis im Bethanien-Krankenhaus in Moers. Stattdessen wollen sie, dass die Notaufnahmen der Krankenhäuser in der Region entlastet werden.

Tullius: „Wir gehen davon aus, dass die Kassenärztliche Vereinigung bei einer Bündelung im Bethanien nicht daran denkt, zusätzliche Ärzte oder überhaupt zusätzliches Personal zur Verfügung zu stellen. Und sie denkt offenbar auch nicht daran, ein größeres Wartezimmer vorzuhalten.“ Schon vor dem Hintergrund der Klimaschutzdiskussion seien weitere Anfahrtswege nicht zu vertreten.

Eine Woche lang will die SPD Unterschriften sammeln und will dann die Stadtverwaltung als Unterstützerin mit ins Boot holen. Tullius: „Wir wollen zeigen, dass Rheinberg gegen die Auflösung der Praxis am Melkweg ist. Denn andernfalls fällt ein bewährtes Angebot in Rheinberg weg.“ Welche Möglichkeiten es gebe, sich erfolgreich zu wehren, müsse man heausfinden. Die SPD will in jedem Fall den Landtagsabgeordneten René Schneider mit einbeziehen.

Wer die Aktion des Rheinberger SPD-Ortsvereins mit seiner Unterschrift unterstützen will, kann sich auf der Internetseite www.spd-rheinberg.de informieren. Zudem ist in dieser Woche die Geschäftsstelle der Ortspartei am Großen Markt an drei Tagen geöffnet. Am Mittwoch von 12 bis 14 Uhr, am Donnerstag von 18 bis 19.30 Uhr und am Freitag während des Frühstücks der AG 60 Plus von 9.30 bis 12 Uhr.

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