Rheinberg Rheinberg schafft 13,6 Tonnen Kastanien

Rheinberg · Trotz des miesen Wetters kamen gestern viele Besucher zum Rheinberger Kastanienfest mit verkaufsoffenem Sonntag

 An der Waage bildeten sich lange Schlangen. Hier liefern gerade Ruth Fülling und ihr Enkel Timo ihres gesammelten Werke beim freundlichen Jugendfeuerwehrmann ab.

An der Waage bildeten sich lange Schlangen. Hier liefern gerade Ruth Fülling und ihr Enkel Timo ihres gesammelten Werke beim freundlichen Jugendfeuerwehrmann ab.

Foto: Gabriele Kremer

"Her mit den Kastanien" hieß gestern das Motto beim alljährlichen Kastanienfest in Rheinberg. Schon weit vor dem offiziellen Start wurden gleich säckeweise die Baumfrüchte abgegeben. Sie werden im Winter an die wildlebende Tierwelt verfüttert.

 Auch auf der Gelderstraße war eine Menge los.

Auch auf der Gelderstraße war eine Menge los.

Foto: Kremer, Gabriele (gkre)

Die aktuelle Kastanienwährung lautete: vier Kilo Kastanien gegen ein Kilo Äpfel. Maximal 20 Kilo wurden pro Person getauscht. Mancher zog nach Abgabe der gesammelten Früchte mit einen gut gefüllten Bollerwagen voller Äpfel nach Hause. 200 Kilo Kastanien hatten beispielsweise als Gruppe die Kindergartenkinder der Duisburger Einrichtung Am Märchenweg gesammelt. Eine Abordnung Eltern brachte die stolze Ausbeute nach Rheinberg. "Die Äpfel verarbeiten wir weiter zu Apfelmus und Apfelpfannkuchen", erklärte Robert Hilger.

Elena und Julius aus Bonn hatten mit Opa Jürgen 18 Kilo gesammelt. "Wir hatten unseren Spaß", erklärte Ursula Krämer, die die Abgabe für die Enkelkinder erledigte. "Ich finde es gut, dass die Tiere im Winter etwas zu fressen haben", meinte dazu die junge Rheinbergerin Martha Wendler (10), die in Wesel 25 Kilo sammelte. Besonders dicke Kastanien fand Monika Geib: Um 20 Kilo in nur einer Stunde. "So macht das Sammeln Spaß", meinte sie. An der Abgabestelle vor dem Alten Rathaus hatten die fleißigen Helfer der Feuerwehr Rheinberg und des HSG Alpen/Rheinberg gut zu tun, wie Yannick Neumann und Tobias Uebing (beide 17) meinten. Den ersten Ansturm mit Warteschlange gab es bereits gegen 11 Uhr.

Das unbeständige Wetter am Vormittag erschwerte für Aussteller und Trödler den Start. Unter Plastikplanen boten sie ihre Schätze an, um die unterschiedlichen Waren vor Nässe zu schützen. Optimismus bewies die Pumpenmeisterin Elke Deutscher und ihr Vertreter Heinz Burs von der Pumpennachbarschaft Rheintor. Zwei Mal im Jahr nehmen sie mit einem Stand an Rheinberger Festen teil und spenden den Erlös sozialen Zwecken. Die gute Laune wollten sie sich nicht nehmen lassen. "Mit heißem Kaffee und frischen Krapfen ist alles gut zu ertragen", meinte Elke Deutscher. Künstler wie der Bänkelsänger Günter Gall als Jüppchen Hahnebolz oder Clown Fidelidad locken ihre Zuschauer an trockene Auftrittsorte. Andere Aussteller waren weniger experimentierfreudig und kamen erst gar nicht.

Der Optimismus zahlte sich aus. Zumindest der Regen hörte auf, die Stadt füllte sich gut. Die Besucher nutzten die verschiedenen Angebote im bunten Rheinberg. Ab 13 Uhr luden die Geschäftsleute zum herbstlichen Bummel ein. Für eine kulinarische Stärkung blieb genügend Zeit. "Die Stadt wird immer voller", bestätigte am frühen Nachmittag Frank Tatzel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Der zögerliche Start sei dem nassen Wetter geschuldet.

(sabi)
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