Stadtentwicklung in Rheinberg Sanierung der Brücken wird teuer
Rheinberg · Die Stadt Rheinberg hat 31 Bauwerke untersucht und rechnet mit Kosten in Millionen-Höhe. Die genauen Kosten soll nun ein beauftragtes Büro ermitteln.
Viele Rheinberger Brücken sind in einem schlechten Zustand. Sie zu sanieren, wird die Stadt in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen und viel Geld verschlingen. Eine konkrete Summe wollte Dieter Paus, Technischer Beigeordneter der Stadt, im Bau- und Planungsausschuss nicht nennen, „weil man das jetzt noch gar nicht beziffern kann“. Er geht aber von einer Investition von insgesamt mehreren Millionen Euro aus.
Ein Beispiel: die Stahlbeton-/Mauerwerksbrücke der Römerstraße über die Fossa Eugeniana. Die Untersuchung hat ergeben, dass der Überbau zahlreiche Abplatzungen mit freiliegender Bewehrung aufweist. Widerlager und Betonflächen sind ausgewaschen, ebenso Mauerwerksfugen, Teile des Verblendmauerwerks sind herausgebrochen, es gibt Längsrisse und Tausalzschäden sowie Höhenunterschiede an der Oberfläche. Im Geländer fehlt ein Seil, zudem sind die Geländer zu niedrig und der Pfostenabstand zu groß. Die Prüfer gaben der Brücke nahe der Oil-Tankstelle am Annaberg die Zustandsnote 3,2, was ziemlich schlecht ist und bedeutet: Es muss etwas getan werden.
Mit den Noten 3,3 beziehungsweise 3,8 schließen die seit langem gesperrten Brücken am Mühlenkolk über den Niepgraben Richtung Budberg (Nahe Haus Cassel) und am Ende der Rheinstraße über den Grintgraben (alte Kläranlage) noch schlechter ab. Am Mühlenkolk sind für einen Durchlass als Ersatz im städtischen Haushalt 100.000 Euro im Veränderungsdienst aufgenommen worden. Für die ebenfalls gesperrte Brücke Rheinstraße wurden 50.000 Euro eingestellt, um damit erforderliche Planungsschritte durchführen zu lassen.
Vergleichsweise gut (Note 2,3) hat sich die Holzbrücke, die das Wohngebiet Mühlenhof mit dem Stadtpark verbindet, gehalten, wenn dort auch neben mechanischen Mängeln ein Pilzbefall und fehlende Sicherheitseinrichtungen festgestellt worden sind.
31 Brücken seien untersucht worden. Alle sechs Jahre müsse eine Überprüfung erfolgen, sagte Paus. In einigen Fällen sei dieser Zeitrahmen überschritten worden. „Wir müssen für die Sanierungen und Reparaturen Rückstellungen bilden“, so Paus. „Das wird ein Paket über Jahre sein.“
Auf Basis der Untersuchungsergebnisse werde ein externes Büro nun die genauen Kosten ermitteln. In vielen Fällen will die Stadt Brücken zurückbauen und stattdessen Durchlässe einsetzen. Das bedeutet: Es werden Straßen über die Gewässer gebaut, durch die dann unterhalb ein Rohr führt oder mehrere Rohre führen. Solche Durchlässe seien deutlich günstiger als Brücken.