Ehemaliges Desowag-Gelände Rheinberg hat jetzt einen Schrotthandel

Rheinberg · Die beiden Brüder Ahmed und Khalil Lahib aus Bochum haben auf dem ehemaligen Desowag-Gelände an der Xantener Straße in Rheinberg den Rohstoffhandel Rheinland eröffnet. Corona macht den Start schwierig.

 Khalil Lahib vom Rohstoffhandel Rheinland, den es seit kurzem auf dem Aaldering-Gelände (ehemals Desowag) an der Xantener Straße gibt.

Khalil Lahib vom Rohstoffhandel Rheinland, den es seit kurzem auf dem Aaldering-Gelände (ehemals Desowag) an der Xantener Straße gibt.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Wie eine eiserne Faust kracht der Baggergreifer unter tosendem Lärm immer wieder in den gut gefüllten Container. „Der Schrott wird verpresst, damit noch mehr hineinpasst“, erläutert Khalil Lahib. Und davon liegt viel herum auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Areal mit den beiden 200 und 800 Quadratmeter großen Hallen. Fein säuberlich getrennt. Altmetall, Buntmetall, Kupfer, Kabel. Ein hartes Geschäft, wie der 37-Jährige betont, den alle „Kalle“ nennen. Mit seinem Bruder Ahmed Lahib hat er im Februar an der Xantener Straße 235 a die Rohstoffhandel Rheinland GmbH, einen Wertstoffhof, eröffnet. Geschäftsführer des Unternehmens ist Ahmed Lahib.

Etwa 250.000 Euro – unter anderem für Genehmigungen und technisches Equipment wie eine Waage – habe die Familie am Standort Rheinberg investiert, berichtet Lahib. Doch das Geschäft sei mit dem Auftrag für die bundesweite Entsorgung von E-Scootern gut angelaufen. Auch an den ersten lokalen Auftrag kann sich der Bochumer gut erinnern: „Als wir beim Grillen die Neueröffnung gefeiert haben, brachte ein Kunde eine Ladung Mischschrott – Kupfer, VA, Kabel.“

Mittlerweile sind es Kunden aus der ganzen Region, die den Weg auf das ehemalige Desowag-Areal finden, das heute der Rheberger Aaldering-Unternehmensgruppe gehört. Handwerker wie Dachdecker, Heizungs- und Sanitärbetriebe, Metallbauer, Industriekunden und private Kunden steuern zwecks Entsorgung das Gelände der Rohstoffhandel Rheinland GmbH an. Hier landet von alten Bremsscheiben bis zum Toaster alles, was aus Metall ist. Nur Weißware wie Waschmaschinen, Trockner oder Geschirrspüler nehmen die Entsorger von Privatkunden nicht an, „obwohl wir die Genehmigung haben“, so Khalil Lahib. Selbst Pkw werden angenommen. „Die werden allerdings zur Zerlegung weitergegeben“, sagt der Fachmann.

Dass das erste Jahr ein „Seuchenjahr“ werden würde, hatten Khalil und Ahmed Lahib eingeplant. „Wir haben damit gerechnet, dass der Start nicht einfach werden würde“, so Khalil Lahib. Doch die Sache mit dem „Seuchenjahr“ war dann kurz nach Geschäftseröffnung im Februar mit Beginn der Corona-Pandemie wortwörtlich zu nehmen. „Mit Corona brachen die Preise ein“, so der Familienvater. Bis zu 1500 Tonnen Schrott können sie auf dem Areal lagern, derzeit sind es vielleicht 300 Tonnen. Da sei also noch viel Luft.

Als Bochumer einen „Schrottplatz“ ausgerechnet in Rheinberg am Niederrhein zu eröffnen, sei allerdings keine Fehlentscheidung gewesen. „Von unserem Standort hier an der Xantener Straße sind wir nach wie vor überzeugt. Den haben wir mit Bedacht so gewählt“, betont Khalil Lahib.

Der Rohstoffhandel Rheinland hat montags bis samstags von 7 bis 21 Uhr geöffnet. Unter 0151 19452014 kann eine Schrottabholung vereinbart werden.

www.rohstoffhandel-rheinland.de

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