Ehemaliges Bienenhaus-Areal Rohbau des Seniorenhauses steht, jetzt laufen die Innenarbeiten

Rheinberg · Die Sachwertpflege Gesellschaft investiert auf dem „Bienenhaus“-Areal in Millingen knapp elf Millionen Euro. Im Frühjahr 2020 soll die Anlage fertig sein.

 Stephan Weiße (v.l., DH-Projekt), Investor Boris Striebing, René Storch und Celal Karakaya zeigen, wie das Seniorenzentrum geplant ist.

Stephan Weiße (v.l., DH-Projekt), Investor Boris Striebing, René Storch und Celal Karakaya zeigen, wie das Seniorenzentrum geplant ist.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das Richtfest ist bereits gefeiert worden, die Arbeiten kommen wegen des überwiegend trockenen Wetters in diesem Sommer gut voran, und Boris Striebing macht einen zufriedenen Eindruck. „Es läuft“, sagt der Geschäftsführer der in Dinslaken ansässigen Sachwertpflege Gesellschaft beim Rundgang durch das neue Gebäude. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Norbert Dreyer baut Striebing auf dem 3757 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Alpener Straße/Millinger Straße ein Seniorenzentrum.

Früher stand dort das „Bienenhaus“, doch das Restaurant ist längst Geschichte. Im November 2017 ist es abgerissen worden, zuvor hatte es schon jahrelang leer gestanden. Am 28. Januar lag dem Investor die Teilbaugenehmigung vor, so dass die Arbeiten bereits am 11. Februar in Angriff genommen werden konnten. Am 27. Februar folgte dann die endgültige Baugenehmigung der Stadt. „Wir gehen davon aus, dass das Haus im zweiten Quartal 2020, im April oder Mai, fertig sein wird“, sagt Striebing beim Rundgang. Sein Unternehmen investiert in Millingen knapp elf Millionen Euro.

Nun steht der H-förmige Rohbau, die Fenster sind weitestgehend eingesetzt und die Innenarbeiten beginnen. Zwei Vollgeschosse, obendrauf ein Staffelgeschoss mit Flachdach – das Gebäude kommt auf eine Nutzfläche von 4100 Quadratmetern. Mit dem Bau beauftragt ist das Unternehmen DH-Projekt aus Lüdenscheid.

Entstehen werden eine Kurzzeitpflege mit 22 Zimmern plus Bad, eine Tagespflege mit zwölf Plätzen, zwei Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Zimmern plus Bad sowie 19 barrierefreie Wohnungen. Die werden zwischen 40 und 74 Quadratmeter groß sein und voraussichtlich zu einem Kaltmietpreis von zehn bis zwölf Euro angeboten werden. Auch ein Café kommt in das Seniorenhaus.

Betrieben wird das Haus künftig von der Vital Wohnen AG, die zu der in Lünen ansässigen Mohring-Gruppe gehört. Ein Vier-Säulen-Konzept wird realisiert: Kurzzeitpflege, Tagespflege, Wohngemeinschaften und barrierefreie Wohnungen – alles unter einem Dach. Eine Intensivpflege wird es nicht geben. Voraussichtlich 40 bis 50 Mitarbeiter (was rund 20 Vollzeitstellen entspricht) sollen in Millingen beschäftigt sein.

Zur Anlage gehören 27 Stellplätze auf dem Grundstück. Die Anlieferung wird in erster Linie von der Alpener Straße aus durch mehrere Eingänge erfolgen. Es gibt allerdings eine rückseitige Anlieferungsmöglichkeit für Lastwagen über die Millinger Straße.

Das Vorhaben sei mit der Heimaufsicht beim Kreis Wesel und dem Landschaftsverband Rheinland abgestimmt und sehr positiv beschieden worden, hatte Sachwertpflege-Geschäftsführer Norbert Dreyer bereits bei einer Vorstellung des Projekts im vergangenen Jahr hervorgehoben: „Denn Rheinberg braucht dringend Pflegeplätze.“

Dass eine solche Anlage in einem Ortsteil und nicht im Stadtzentrum gebaut wird, ist für Striebing nicht ungewöhnlich. „Wir brauchen für solche Zentren große Grundstücke. Gerade in den kleineren Orten lassen sich solche Flächen finden. Auch in einer anderen Stadt haben wir ein Projekt auf einem Grundstück, auf dem früher ein Gasthaus stand.“ So ändern sich die Zeiten: Wo früher gefeiert wurde, wird künftig gepflegt.

Für die Mohring-Gruppe als künftige Betreiberin des Seniorenzentrums gibt Tatjana Aldergott Auskunft über Wohnungen und Pflegeplätzen – sie ist zu erreichen unter Tel. 02306 3014551.

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