Stadtentwicklung in Rheinberg Richtfest für neue Kita aus Holz

Rheinberg · Die Kindertagesstätte „Hummelburg“, künftig betrieben vom DRK-Kreisverband Niederrhein an der Straße Zu den Stationen am Annaberg, soll im Spätsommer 2023 fertig werden.

Die Zimmerleute Peter Oellerich (r.) und Lukas Terhürne beim Richtspruch in sieben Metern Höhe. 
  RP-Foto: Ostermann

Die Zimmerleute Peter Oellerich (r.) und Lukas Terhürne beim Richtspruch in sieben Metern Höhe. RP-Foto: Ostermann

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Bis in der neuen Kindertagesstätte an der Ecke Zu den Stationen/Schützenstraße am Annaberg Kindergeschrei zu hören sein wird, dauert es noch ein Weilchen. Zum Start des Kindergartenjahres 2023/2024, also im August nächsten Jahres, wird es hoffentlich so weit sein. Ob das klappt? „Wir wissen es nicht“, sagt Dieter Paus, Technischer Beigeordneter der Stadt Rheinberg. Denn in einigen Gewerken sieht es finster aus. Türen, Sanitär und Trockenbau zum Beispiel. „Da haben wir schon mehrfach ausgeschrieben und gar keine Angebote bekommen“, sagt Stadtarchitektin Karen Diedrich, die die neue Kita geplant hat.

Am Freitag wurde erst einmal Richtfest gefeiert, und Sozialdezernentin Iris Itgenshorst konnte schon einiges über die Einrichtung mit dringend benötigten Kita-Plätzen sagen: Sie wird dreizügig sein, mit zwei U3-Gruppen für jeweils 25 Jungen und Mädchen sowie zehn Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Träger wird der DRK-Kreisverband Niederrhein sein, heißen wird die Kita „Hummelburg“.

Den Segen der Zimmerleute hat das Gebäude. Dafür sorgte Zimmermann Peter Oellerich, der seinen originellen Richtspruch auswendig aufsagte. Ihm assistierte in sieben Metern Höhe sein Kollege Lukas Terhürne. Beide arbeiten für den Holzbau- und Zimmereibetrieb Haveloh aus Ahaus. Mehrmals hob Oellerich das Glas, zum Schluss warf er es vom Dach auf den Boden. Das soll Glück bringen. Bürgermeister Dietmar Heyde drehte als Bauherr die letzte Schraube ins Gebälk. Er freut sich über den gut sichtbaren Fortschritt auf der Baustelle.

Die eingeschossige Kindertagesstätte besteht aus drei giebelständigen Satteldachbaukörpern mit dazwischen angeordneten Schleusen mit Flachdächern. Die tragende Holzkonstruktion hat die Firma Haveloh vorgefertigt und in den vergangenen Wochen auf der Baustelle montiert. In der ersten Septemberwoche hat der Dachdeckerbetrieb Wondrak aus Issum mit seinen Arbeiten begonnen. Die Fassadenbauer von Tischleraktiv fertigen derzeit in ihrer Werkstatt in Kleve die Pfosten-Riegel-Fassaden, die in etwa einem Monat in die großen Giebelflächen eingebaut werden sollen. Mit dem Rohbau ist das Unternehmen Völkers aus Kalkar beauftragt worden. Für die Fachplanung ist das Rheinberger Büro KW beteiligt.

Das Gebäude wird in Holzbauweise errichtet. Die traufseitigen Fassaden werden als Holzleistenfassade ausgeführt, die großen Giebel in Pfosten-Riegel-Konstruktion, wobei die nicht verglasten Füllungen farbig gestaltet werden. Jeder der drei Baukörper erhält eine eigene Farbe: blau, rot, grün. Dieses Farbkonzept wird auch in den Innenräumen fortgeführt. Beheizt wird die Kindertagesstätte durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung. Für die Stromerzeugung wird auf dem Dach eine Photovoltaikanlage errichtet. Eine Lüftungsanlage wird eingebaut.

Die Kosten waren ursprünglich mit 3,28 Millionen Euro angesetzt worden, können aber sicher nicht gehalten werden. Die Förderung vom Landschaftsverband Rheinland liegt bei knapp 1,8 Millionen Euro.

(up)
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