Streit um Rhein-Zugang Ranger und Hundehalter – es wird Zeit zu reden

Meinung | Rheinberg · Dass Ranger in Naturschutzgebieten kontrollieren, ist richtig. Unabhängig davon fehlen nicht nur in Rheinberg offizielle Auslaufflächen für Hunde.

 Ranger im Naturschutzgebiet am Rhein (Archiv).

Ranger im Naturschutzgebiet am Rhein (Archiv).

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Pro oder contra zum Einsatz von Rangern in Naturschutzgebieten; ja oder nein zum öffentlichen Zugang zum Rheinufer – es brodelt kräftig, seit der Kreis Wesel die vom Regionalverband Ruhr eingekauften Ordnungshüter im Orsoyer Rheinbogen patroullieren lässt. Es gibt Zustimmung, aber auch Protest. Vor allem Hundehalter, die sich gerne mit ihren Tieren am Rhein aufhalten, haben sich in der Initiative „Contra Rheinuferverbot – Mein Vater Rhein“ zusammengeschlossen. Sie möchten erreichen, dass man nicht nur punktuell wie in Orsoy-Land ans Wasser gelangen kann.

Nun darf man nicht alles in einen Topf schmeißen. Der Einsatz von Rangern ist richtig und wichtig. In Naturschutzgebieten gelten klare Regeln, die leider viel zu oft missachtet werden. Wer keinen Angelschein hat, darf nicht angeln. Wo Vögel brüten, hat niemand zu grillen. Auf Flächen, die eindeutig als „Naturschutzgebiet“ gekennzeichnet sind (und nicht nur da), hat niemand seinen Müll abzulegen. Und wer am Rhein oder auf dem Deich spazieren geht, hat gefälligst auf den gekennzeichneten Wegen zu bleiben und seinen Hund anzuleinen. So einfach ist das.

Dennoch ist es legitim, wenn eine Initiative – überwiegend Hundehalter – ihre Forderungen vorträgt. Denn in Rheinberg fehlen eindeutig Auslaufflächen für Hunde. Solche Zonen müsste es in jedem Ortsteil geben. Daraus, dass man Hundesteuer zahlt, lässt sich zwar keine Gegenleistung vom Empfänger (also der Stadt) ableiten. Aber die Stadt sollte Angebote für die vielen Hundehalter schaffen.

Für die schlechteste aller Lösungen hat sich Bürgermeister Frank Tatzel entschieden. Er weigert sich, Fragen, die die Hunde-Initiative an ihn gerichtet hat, zu beantworten. Dafür sei der Kreis Wesel zuständig. Ja, stimmt, Naturschutz ist Kreis-Sache. Aber die Menschen, die diese Fragen aufwerfen, sind überwiegend Rheinberger. Sonntags ab 10.30 Uhr kann man sie an der Momm in Ossenberg treffen. Dort könnte man ins Gespräch kommen. Und ihnen erzählen, dass am Bahnhof eine erste Hundefläche in Planung ist. Das ist ein Anfang, Und hätte Druck aus dem Kessel genommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort