Die Bilder von der brachialen Verwüstung im Friseursalon Hair Trend an der Annastraße (wir berichteten) haben weit ins Land Entsetzen und Schrecken ausgelöst und sich ins öffentliche Bewusstsein eingebrannt. Die unvergleichlich zerstörerische Tat, von der selbst die Polizei sagt, dass es so etwas in den letzten Jahren in dieser Form im Kreis Wesel wohl noch nicht geben hat, wirft Fragen auf, nährt wilde Spekulationen. Die Palette der Vermutungen ist weit: Sie reicht von der Annahme, dass es sich um das Werk eines Wahnsinnigen handeln muss, bis hin zu dem Gedanken, das es ein sehr gezielter Akt zügelloser Gewalt war, der darauf aus war, nichts heil zu lassen. Für den Moment herrscht Ratlosigkeit. Die Kriminalpolizei in Kamp-Lintfort ist dabei, durch sachliche Ermittlungsarbeit Licht ins Dunkel der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu bringen. Sie hat in den Trümmern nach Spuren gesucht. „Wir sind noch dabei, die Dinge auszuwerten, die wir da gesichert haben“, sagte Polizeisprecherin Andrea Margraf auf Nachfrage der Redaktion. Bis konkrete Ergebnisse vorliegen, würden ein paar Tage vergehen. Anfang nächste Woche wisse man vermutlich schon mehr. Mit den Betreibern des Ladens, Martina und Michael Hardt, die den Salon in unmittelbarer Nachbarschaft zum Penny-Markt seit zehn Jahren führen, hat die Kripo telefoniert. Dabei sei es um die Frage gegangen, ob es im Vorfeld eine konkrete Bedrohung gegeben habe oder es sich um Schutzgelderpressung handeln könnte. Beides hatten die Geschäftsleute verneint.