Gaststätten in Rheinberg Punto läuft unter neuer Führung weiter

Rheinberg · Gunter Weber und Christoph Drötboom haben Rheinbergs älteste Gaststätte in der Fußgängerzone von Fränzi Bröcking übernommen. Die Wirtin geht in den Ruhestand.

 Gunter Weber, Franziska „Fränzi“ Bröcking und Christoph Drötboom (v.l.) im Punto.

Gunter Weber, Franziska „Fränzi“ Bröcking und Christoph Drötboom (v.l.) im Punto.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das Punto bleibt, aber die Inhaber wechseln. Die beiden Rheinberger Gunter Weber und Christoph Drötboom sind seit Beginn dieses Jahres Gesellschafter des Traditionshauses an der Gelderstraße. Sie übernehmen es von Fränzi Bröcking. Die 60-Jährige hat das Lokal 2005 zusammen mit Martina Conrad unter dem Namen Punto eröffnet. Conrad stieg nach zehn Jahren aus, seit genau vier Jahren ist Gunter Weber fest angestellt. Das Haus in der Fußgängerzone bleibt im Eigentum der Familie Bröcking. „Ich bin sehr froh und freue mich sehr, dass es mit dem Punto weitergeht. So viele Gaststätten haben wir ja nicht mehr in Rheinberg“, sagt die langjährige Wirtin.

Das Haus an der Gelderstraße 28 hat eine lange Geschichte. Heimatgeschichtsforscher Werner Kehrmann fand heraus, dass es 1662 erstmals erwähnt wurde. Es ist seit Jahrhunderten ein Gasthaus und laut Kehrmann die älteste Lokalität in Rheinberg. Schon im Jahr 1778 ist das Gebäude erstmals gelistet und trug damals den Namen „Im rothen Hahn“.

Aus dem roten Hahn wurde im Laufe der Jahre ein roter Punkt: das Punto. Mit dem gelernten Restaurantfachmann Weber steht weiterhin ein echter Kneipenmann hinter dem großen Tresen. Weber wirft 40 Jahre Gastronomie-Erfahrung in die Waagschale. In Rheinberg war er 20 Jahre, bis Dezember 2011, Inhaber des Ratskellers am Fischmarkt. Danach versorgte er als Köbes vier Jahre lang die Gäste des bekannten Ürigen in der Düsseldorfer Alstadt mit Altbier, bevor er ins Punto kam.

Drötboom ist mit 33 Jahren der Youngster im neuen Punto-Gespann. Der Rheinberger ist gelernter Koch, stand zuletzt im Renzis der Familie Bähner in Baerl in der Küche. Vor einem Jahr wechselte er in das Haus an die Gelderstraße. Für die Besucher des Lokals soll sich nicht viel ändern. Die gut bürgerliche Küche mit saisonalen Angeboten von Matjes und Muscheln bis Spargel und Gänsebraten wird es weiterhin geben. Der Saal für Gesellschaften bis zu 100 Personen steht weiterhin zur Verfügung, die Außenterrasse – in der warmen Jahreszeit – ebenso. Die Öffnungszeiten für ein gepflegtes Bierchen an der Theke oder einen Kaffee sind vorerst so: dienstags bis samstags von 17 bis 1 Uhr, sonntags und montags ist das Punto geschlossen. „Wir denken allerdings über andere Öffnungszeiten nach“, stellen Weber und Drötboom in Aussicht. Die beiden beschäftigen derzeit vier Mitarbeiter, das bisherige Team bleibt bestehen.

Während sich das neue Team nun auf die elfte Enni-Night of the Bands am Samstag und die bevorstehenden Karnevalsveranstaltungen vorbereitet, zieht sich Fränzi Bröcking ins Privatleben zurück. In der Gaststätte wird man sie aber auch in Zukunft noch antreffen. Dann allerdings als Gast. Weit hat sie es nicht: Ihre Wohnung liegt gleich gegenüber des Lokals, nur ein paar Meter von der Eingangstür des Punto entfernt.

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