Rheinberg Hündin Dana ist Hilfslehrerin

Rheinberg · Seit etwa einem Jahr ist der Golden Retriever der Schulhund an der Private School of Life-Grundschule. Sie ist Motivatorin, Seelentrösterin, Kuschelpartnerin und Sportgefährtin – und für Schulleiterin Schwutke eine unersetzliche „Lehrkraft“.

 Während Schulleiterin Ursula Schwutke (l.) die Lerngruppe aus Erst- und Zweitklässlern unterrichtet, liegt Schulhündin Dana entspannt auf ihrer Decke. Seit etwa einem Jahr ist der Golden Retriever nun „Lehrkraft“ an der „Private School of Life“-Grundschule.    RP-Foto: Ostermann

Während Schulleiterin Ursula Schwutke (l.) die Lerngruppe aus Erst- und Zweitklässlern unterrichtet, liegt Schulhündin Dana entspannt auf ihrer Decke. Seit etwa einem Jahr ist der Golden Retriever nun „Lehrkraft“ an der „Private School of Life“-Grundschule. RP-Foto: Ostermann

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Dana ist kaum älter als ein Jahr und geht schon zur Schule. Dort ist sie nicht nur Schülerin, sondern auch Lehrkraft. Dass sie sich in beiden Rollen allerdings nicht immer genau an die geltenden Regeln hält, nimmt ihr niemand übel. Dana ist nämlich der Schulhund an der „Private School of Life“-Grundschule und versteht es, ausnahmslos alle – Schüler, Lehrer und Eltern – um den Finger beziehungsweise die Pfote zu wickeln. Seit Ende August 2018 gehört die Golden-Retriever-Hündin zum Alltag an der privaten Grundschule an der Kiefernstraße dazu. Zur Begeisterung der mittlerweile 30 Kinder.

Viele Jahre war Balou der Liebling der Grundschüler. Als der Hovawart-Mischling verstarb, gab Schulleiterin Ursula Schwutke das Versprechen, dass ein neuer Hund das Schulleben bereichern werde. Die Entscheidung für Dana haben Kinder und Schulleiterin Schwutke quasi gemeinsam gefällt. Während die Schüler im Unterricht erarbeitet haben, welche Rasse zur Schule passen würde, hat Ursula Schwutke Dana als jüngsten von zwölf Welpen ausgewählt. „Ihre Augen haben mich direkt angesprochen“, gibt die Schulleiterin lächelnd zu.

Im Alter von acht Wochen hatte Dana ihren ersten Schultag. Anfänglich dabei: Ein professioneller Hundetrainer, der den richtigen Umgang mit Vierbeinern vermittelte. Denn im Überschwang der Begeisterung gibt es auch ein Zuviel an Zuneigung für einen noch jungen Hund. „Da mussten wir viele Kinder anfangs bremsen“, berichtet Schulsozialarbeiterin Jessica Knop-Bizjak. Schnell hatten die Kinder jedoch gelernt, auf die Bedürfnisse von Dana Rücksicht zu nehmen, behutsam mit ihr umzugehen, leise zu sein und der Hündin ihren Rückzugsraum zu lassen.

Dana dankt es den Kindern vielfach: Sie ist Motivatorin, Seelentrösterin, Kuschelpartnerin sowie Sport- und Spielgefährtin für die Schüler. Bei den morgendlichen Fitnessrunden ist sie immer mit dabei, und auch in die Lern- und Unterrichtsgruppen schnuppert sie immer wieder rein. Räumliche Grenzen kennt die Hündin nicht. Auch wenn das bisweilen die Abenteuerlust in ihr weckt: Unlängst hat sie versucht, vom 40.000 Quadratmeter großen Schulgelände auszubüxen. „Da hatten sich Schüler schnell aufgemacht, um ihre Dana zu finden“, berichtet Schulleiterin Schwutke. Für sie ist klar: Die junge Hündin trägt maßgeblich dazu bei, die emotionalen und sozialen Kompetenzen der Kinder zu stärken. Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein, das Umsorgen und Sich-Kümmern fördert Dana ebenso wie die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse hintenan zu stellen.

Argumente, ein Hund lenke die Kinder zu sehr vom Lernen ab, lässt Ursula Schwutke nicht gelten: Dana gehöre zum Schulalltag dazu. „Dass sie dabei ist, ist eine Selbstverständlichkeit.“ Im Übrigen müssen alle Schulkinder lernen, sich auf die eigenen Aufgaben zu konzentrieren.

Die Private School of Life ohne Dana – das mag sich auch Sune kaum mehr vorstellen. „Es ist einfach schön, ein Tier an der Schule zu haben, Dana bringt Freude und macht Lust aufs Lernen“, betont der Elfjährige nachdrücklich.

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