Orgelmusik in Rheinberg Nach dem Wunschkonzert die Baustelle

Rheinberg · Organist Christoph Bartusek spielte in der Rheinberger St.-Peter-Kirche Werke von Johann Sebastian Bach bis Philipp Glass. Es handelte sich um ein Wunschkonzert. Die Kirche wird jetzt ein Jahr lang Baustelle und ist deshalb geschlossen.

Christoph Bartusek gab am Sonntag ein Wunschkonzert in der St.-Peter-Kirche in Rheinberg.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die St.-Peter-Kirche ist jetzt für etwa ein Jahr Baustelle. Sie wird umfangreich saniert. Am Sonntag wurde zum Abschluss der „Kirchen-Erlebnis-Tage“ in der inzwischen leer geräumten Pfarrkirche jedoch noch ein Wunschkonzert gegeben, mit dem die diesjährige Konzertreihe „Rheinberger Abendmusik“ vorzeitig beendet wurde.

Zahlreiche Musikwünsche sind dafür beim Verantwortlichen für die Abendmusik, dem Kirchenmusiker Christoph Bartusek, eingegangen, aus denen er wiederum verschiedene Orgel-Werke der Musikliteratur für das Konzert auswählte. Wegen der veränderten Raumsituation stand die Videoleinwand vor der Orgelempore und die Stühle waren mit Blick- und Hörrichtung zur Orgel hin aufgestellt.

Das planmäßige Konzertprogramm des Abends bestand aus elf Orgel-Werken von zehn verschiedenen Komponisten aus der Zeit des Barock bis zur Neuzeit, sprich von Antonio Vivaldi bis Phillip Glass. Zehn ganze Monate musste die Pfarrgemeinde auf das Wunschkonzert in ihrer Kirche warten, sagte in seiner Begrüßung Christoph Bartusek. Immer wieder musste es verschoben werden. Doch jetzt sei es endlich soweit.

Er startete ungemein bravourös mit dem vielleicht bekanntesten Orgel-Stück, der „Toccata und Fuge in d-Moll BWV 565“ von Johann Sebastian Bach. Diese „große Phantasie“ hat er mitarrangiert und erklang in Rheinberg als emotional aufwühlendes Tongebilde mit expressivem Charakter. Doch nach der „Hochdramatik“ wurde es ruhiger, nicht aber unbekannter. Denn mit „Air“ aus der „Suite Nr. 3 in D-Dur“ erklang eine weitere Top-Komposition der „Alten Musik“ von Bach.

Neben vielen bekannten Orgel-Werken wurde aber auch manch unbekanntere Komposition zu Gehör gebracht. Dazu gehörten beispielsweise „Ricercar in C-Dur“ von Johann Christoph Altnickol, das dreisätzige „Concerto G-Dur“ von Christoph Wolfgang Druckenmüller und „Chant donné“ von Maurice Duruflé. Letzteres war sogar Bartusek unbekannt, weil es nämlich nicht primär für die Orgel geschrieben sei, erzählte er.

Umso mehr erfreuten das „Mandolinenkonzert“ von Vivaldi, die Variation „Nimrod“ aus den „Enigma Variationen“ von Edward Elgar und die „Toccata“ von Charles-Marie Widor zum Schluss des Wunschkonzertes die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher. Doch Höhepunkt für das Publikum wurde Astor Piazzollas „Libertango“ und für den Autor der Auszug aus dem Finale der Oper „Satyagraha“ von Phillip Glass.

Nach zwei Zugaben verabschiedete sich schließlich die Kunst und alles andere aus dem nun zur Sanierung freigegebenen Gotteshaus.

(O.R.)