Benefizkonzert Der Glanz berühmter Operetten in der Orsoyer Kirche

RHEINBERG · In der ausverkauften Orsoyer Kirche boten die Solisten Stefan Lex mit Duettpartnerin Christiane Linke, der Chor und Pianistin Sigrid Althoff ein Konzert vom Feinsten zum neuen Jahr.

 Stefan Lex sang zum zwölften Mal in der Orsoyer Kirche.

Stefan Lex sang zum zwölften Mal in der Orsoyer Kirche.

Foto: Veranstalter/veranstalter

Ohne Zweifel, Stefan Lex hat in Orsoy und Umgebung eine feste Fangemeinde. Zum zwölften Mal gastierte er in der evangelischen Kirche in Orsoy. Zusammen mit seiner Frau, der Pianistin Sigrid Althoff, der stimmgewaltigen Wiener Sopranistin Christiane Linke und dem über 40-köpfigen Ensemble „Der Chor“ steuerte der Tenor das Kirchenschiff an die Ufer von Oper und Operette, machte Station bei populärem Liedgut des 20. Jahrhunderts. Auch die zwölfte Ausgabe war ausverkauft.

Mit dem „Lob des Rheins“ (Ernst Fischer) legte Stefan Lex mit seiner Chorgemeinschaft am Einsteiger Orsoy ab. Die nächsten anderthalb Stunden fielen so ganz nach Geschmack des Publikums aus. Melodien von Robert Stolz erklangen. „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ eröffnete das Konzert zum neuen Jahr und bescherte Ohrenschmaus. Beschwingte Leichtigkeit zu Jahresbeginn gab den Ton an. Sopranistin und Duettpartnerin Christiane Linke, die tags zuvor aus Wien angereist war, stimmte in die Liebesweisen ein. Romantik pur schwebte über dem Publikum.

Der Wechsel von Unterhaltung, Information zu den jeweiligen Liedblöcken machten das Konzert so besonders. Charmeur Stefan Lex, Meister des hohen C’s, kam ins Plaudern, schwärmte von der Orsoyer Kirche als dem Kleinod am Niederrhein. An den Konzertvorbereitungen ließ er sein Publikum teilhaben, bevor der Chor ein französisches Marienlied anstimmte, gefolgt von afrikanischen Rhythmen und einer Hymne auf die schottischen Highlands. Die musikalische Virtuosität des Ensembles trat immer wieder in den Vordergrund, die von Pianistin Sigrid Althoff noch hervorgehoben wurde.

„Wenn Konzertmusik einen Namen hat, dann heißt sie Sigrid Althoff“, so Lex zu Beginn. „Sie ist die Person, die während des Konzerts am meisten arbeitet.“ Die Wiener Operette in ihren verschiedenen Epochen hat es dem Tenor mit Komponisten wie Johann Strauß, Johann Strauß junior oder Franz Lehár angetan. Der Glanz berühmter Operetten wurde spürbar, als mit heller Stimme und hingebungsvoll Christiane Linke die Partien der Rosalinde aus „Die Fledermaus“ sang, später aus „Tannhäuser“.

Das Publikum sparte nicht mit Bravo-Rufen und Anerkennung für derartig niveauvolle konzertante Leistung. Alles im Fluss, so die Botschaft von Stefan Lex, als er die stimmfreudige 45-köpfige Männergemeinschaft vorstellte. Seit 2005 arbeiten sie unter dem Dirigat von Stefan Lex mit Sigrid Althoff und Christiane Linke zusammen.

Dunkle Seiten ziehen einmal pro Quartal auf, wenn es nach den Proben ins Nachtleben geht. „Kriminal-Tango in der Taverne“, das dazu passende Lied für das Orsoyer Publikum. Bei der musikalischen Reise fehlten die Comedian Harmonists nicht. Festlich blieb die Stimmung bis zum Schluss – nicht nur, weil das Ensemble im ansprechenden Outfit dafür sorgte. Nach Bravo-Rufen, stehendem Applaus entließ Lex sein Publikum mit dem Steigerlied in den Abend. Am 9. Februar 2020 gibt es in der Orsoyer Kirche ein Wiederhören. Die „Drei Tenöre“ treten auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort