Rheinberg Nun kommt also doch ein Zebrastreifen

Rheinberg · Bürgermeister Frank Tatzel entschuldigt sich im Haupt- und Finanzausschuss. Die Verwaltung habe von einem Erlass des Verkehrsministeriums, der die gewünschte Entschärfung der Römerstraße ermöglicht, lange Zeit nichts gewusst. 

 Die Römerstraße am Annaberg soll einen Zebrastreifen bekommen.

Die Römerstraße am Annaberg soll einen Zebrastreifen bekommen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Das wird viele Rheinberger, keinesfalls nur Anwohner der Römerstraße am Annaberg, freuen. Der vielfach geforderte und lange in den politischen Gremien diskutierte Zebrastreifen in Höhe der Apotheke beziehungsweise der Arztpraxen, wird bald angelegt. Und zwar inklusive der Fahrbahnverengung – also exakt so, wie es der Rat ursprünglich beschlossen hatte.

Die Vorbereitungen für diese Maßnahme seien bereits beauftragt, sagte Beigeordneter Dieter Paus am Donnerstag. Es wird übrigens der erste Zebrastreifen im Stadtgebiet auf öffentlicher Verkehrsfläche sein. Schon im August 2017 hatte die CDU eine Entschärfung der Römerstraße beantragt. Denn es gab dort immer wieder kleinere Unfälle, gefährliche Ausweichmanöver oder abgefahrene Außenspiegel. Doch so sehr sich die CDU (insbesondere Klaus Wittmann) und mit ihr auch die anderen Fraktionen ins Zeug legten, Vorschläge unterbreiteten und darauf pochten, dass etwas passieren müsse: Jonny Strey, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Sicherheit, wiegelte stets ab und beteuerte, dass ein Zebrastreifen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten nicht durchzusetzen sei. Von dieser Einschätzung muss die Verwaltung jetzt abrücken. Denn durch Zufall stieß die Verwaltung auf einen Erlass des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums aus dem Jahr 2002, der die Anlage eines Zebrastreifens in Ausnahmefällen erlaubt. Von dieser Ausnahmeregelung soll an der Römerstraße nun Gebrauch gemacht werden. Das Kuriose: Genau diesen Erlass hatte Klaus Wittmann ausfindig gemacht und hatte der Verwaltung empfohlen, ihn sich anzuschauen.

Im Haupt- und Finanzausschuss musste Bürgermeister Frank Tatzel die Sache gerade rücken. „Dieser Erlass zur Ausnahme war in der Verwaltung nicht bekannt, so dass immer gesagt wurde, ein Zebrastreifen sei nicht möglich. Das war nicht richtig und ich möchte mich dafür entschuldigen.“

Klaus Wittmann und die CDU vernahmen den Rückzieher mit Genugtuung. „Das freut uns sehr, das jetzt dieser Fußgängerüberweg kommt“, sagte Wittmann. Und er dankte dem Technischen Beigeordneten Dieter Paus dafür, dass er eine Abstimmung des CDU-Antrags mehrfach abgewendet und dadurch dafür gesorgt habe, dass dieser nicht abgelehnt wurde. Wittmann: „So köchelte die Sache weiter.“ In Richtung des Bürgermeisters fand er aber klare Worte: „Sie haben auf Ihren Mitarbeiter gehört und haben sich vorführen lassen.“ Auch die Grünen („Geht doch!“) freuten sich. „Wir sehen das positiv“, meinte Fraktionschef Jürgen Bartsch. „Und danke an Dieter Paus, dass er das Thema immer unterstützt hat.“ Auch SPD und FDP jubelten: „Wir sind froh, dass wir jetzt einen Zebrastreifen bekommen“, unterstrichen Jürgen Madry und Herbert Becker.

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