Präsentiert von der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg Neujahrskonzert mit Wiener Walzer

Rheinberg · Die Musikalische Gesellschaft Rheinberg präsentierte in der Stadthalle das Europäische Festival-Orchester mit Melodien von Johann Strauss und anderen Komponisten. Das Publikum genoss die klassische Musik.

 Alexander Steinitz dirigierte das Europäische Festival-Orchester in der Stadthalle mit großer Hingabe.

Alexander Steinitz dirigierte das Europäische Festival-Orchester in der Stadthalle mit großer Hingabe.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Was zu Beginn des vergangenen Jahres nicht möglich war und ausfallen musste, war am Sonntagabend trotz weiterhin anhaltender Corona-Pandemie für die Musikalische Gesellschaft Rheinberg wieder möglich: das beliebte „Wiener Neujahrskonzert“ in der Stadthalle zu veranstalten. Voraussetzung für den Konzertbesuch war allerdings die Einhaltung der sogenannten 2G-plus-Regel, Abstandsvorgaben und die Maskenpflicht für das Publikum auch am Sitzplatz.

Doch all diese Maßnahmen hinderten die Rheinberger Konzertfans nicht daran, einen musikalischen Hauch aus dem Wiener Musikverein hören zu wollen. Orchestriert wurden die angekündigten „unsterblichen Walzer-, Polka- und Operettenmelodien“ vom Europäischen Festival-Orchester unter der Leitung von Alexander Steinitz. Dieser hat die „Wiener Neujahrskonzerte“ 2017 ins Leben gerufen. Sie werden regelmäßig zum Jahresbeginn außer in Rheinberg auch in Mülheim an der Ruhr, in Hagen und in Euskirchen veranstaltet.

Die Mitglieder des seit sechs Jahren bestehenden Orchesters setzen sich aus Musikerinnen und Musikern zusammen, die nordrhein-westfälischen Spitzenorchestern angehören. Solisten des Abends waren die Sopranistin Nina Koufochristou und der Tenor Michael Heim, der für den erkrankten Raphael Pauß eingesprungen war.

Steinitz hat eine kluge, abwechslungsreiche Programmfolge für dieses Jahr zusammengestellt. Denn es gab einen steten Wechsel zwischen Arien und Duetten aus Operetten mit den Solisten einerseits und reinen Orchesterstücken andererseits. Allein sieben Mal erklangen Kompositionen aus der Feder von Johann Strauss Sohn und drei Mal von Franz Lehár. Weitere vier Werke steuerten die Zeitgenossen Carl Millöcker und Carl Zeller sowie Jacques Offenbach zum offiziellen Programm bei.

Zum Auftakt spielte das Europäische Festival-Orchester die eher unbekannte Ouvertüre aus der Operette „Der Carneval in Rom“ von Johann Strauss Sohn. Das Werk geriet nach der Uraufführung im Jahr 1873 lange Zeit in Vergessenheit. Nur die Oper Dortmund hatte die Operette bis 1937 in ihrem Repertoire. Ein weiteres eher unbekannteres Werk des Konzertprogramms war dann nur noch das von Johann Strauss Sohn anlässlich dessen Italien-Reise geschriebener Walzer „Wo die Citronen blüh’n“.

Was dann folgte, waren allseits bekannte und auch vom Rheinberger Publikum geliebte und geschätzte Lieder und Kompositionen, ob das Auftrittslied des Danilo „O Vaterland“ („Da geh ich zu Maxim“) aus der Lehár-Operette „Die lustige Witwe“, vorgetragen von Michael Heim, oder das Lied der Christel „Ich bin die Christel von der Post“ in Zellers Operette „Der Vogelhändler“, vorgetragen von Nina Koufochristou, oder ganz zum Schluss die schnelle Polka „Tik Tak“ aus der Strauss-Operette „Die Fledermaus“.

Getoppt wurde das offizielle Programm an diesem Abend in der Stadthalle vielleicht nur durch das inoffizielle, sprich durch die drei Zugaben, darunter wie beim alljährlichen ZDF-Neujahrskonzert mit den Wiener Philharmonikern der weltbekannte Walzer „An der schönen blauen Donau“ und der mindestens ebenso populäre „Radetzky-Marsch“. Und wie der jeweilige Dirigent im Konzerthaus des Wiener Musikvereins dirigierte in der Rheinberger Stadthalle auch Steinitz das hiesige Publikum beim Mitklatschen zum Marsch. Den zu Recht langanhaltenden Schlussapplaus konnte es dann aber ohne Dirigat spenden.

Das nächste Konzert der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg in dieser Saison ist am Sonntag, 13. März, 19 Uhr, mit dem „Klavierduo Neeb“, das unter anderem Werke von Schubert, Bach und Rachmaninow spielt. Der Eintritt kostet 20 Euro, ermäßigt 15 Euro. Kinder und Jugendliche haben wie immer freien Eintritt. Weiter im Programm geht es am Sonntag, 24. April, um 19 Uhr, ebenfalls in der Stadthalle Rheinberg. Dann tritt das Fink-Körner-Duo auf. Es spielen Hansjörg Fink (Posaune) und Gero Körner (Klavier). Der Eintritt kostet 20 Euro, ermäßigt 15 Euro. Kinder und Jugendliche haben auch hier freien Eintritt.

(up)
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