Dienstleistungsbetrieb Rheinberg Neues Grün, das wenig Pflege braucht

Rheinberg · Der Dienstleistungsbetrieb Rheinberg hat im Rahmen eines neuen Konzeptes an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Testflächen angelegt. Sie sollen das Stadtbild aufwerten, gleichzeitig aber die Gärtner arbeitsmäßig entlasten.

 Um zu zeigen, dass man mit Bodendeckern auch optisch hochwertige Anpflanzungen anlegen kann, haben die DLB-Gärtner in den Wallanlagen das Rheinberger Stadtwappen kreiert.

Um zu zeigen, dass man mit Bodendeckern auch optisch hochwertige Anpflanzungen anlegen kann, haben die DLB-Gärtner in den Wallanlagen das Rheinberger Stadtwappen kreiert.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Frank Rumpp, Leiter des Dienstleistungsbetriebs (DLB), liefert die Hintergründe wie aus der Pistole geschossen. „Wir haben rund zwei Millionen Quadratmeter öffentliche Grünfläche im Stadtgebiet, die wir pflegen müssen, und nur 18 Gärtner und Gärtnerinnen beim DLB. Wir bräuchten aber 51.“

Mit einem neuen Grünflächenkonzept will sich der DLB auf die ;amgelsituation einstellen. Rumpp ist Realist: „Es geht nicht anders. Denn mehr Personal werden wir wohl nicht bekommen. Das kann sich die Stadt nicht leisten.“ Das Konzept macht unter anderem Vorschläge, wie man Grünflächen so verändern kann, dass sie das Stadtbild aufwerten, gleichzeitig aber weniger pflegeintensiv sind.“

 Eine Testfläche ist an der Xantener Straße entstanden.

Eine Testfläche ist an der Xantener Straße entstanden.

Foto: DLB

Der DLB hat bereits damit begonnen, neue Bepflanzungsmöglichkeiten zu testen. So wurden an Innenwall und Außenwall sowie an der Xantener Straße (gegenüber des ehemaligen Hotels Rheintor) und auch in anderen Ortsteilen Testflächen angelegt. Die Pflanzinseln an den Wällen seien durch umlaufende Einfassungen wie Bordsteine und den von Schotter durchzogenen Unterbau kein idealer Lebensraum. Größere Bepflanzungen oder auch deckende Sedum-Bepflanzungen – Sedum ist ein Pflanzenmix, der nicht in die Höhe wächst und insektenfreundlich ist – könnten daher dort nicht verwendet werden. „Über längere Zeiträume würde die Blühkraft nachlassen und Unkraut schließlich wieder die Oberhand gewinnen“, so der DLB.

Daher seien diese Flächen nun mit Lava-Granulat und entsprechender Bepflanzung aus Bodendeckern und Solitären mit jeweiligen Nährstoffpflanzhilfen gestaltet worden. Frank Rumpp: „Das Lava-Granulat ist zwingend erforderlich, um ein Durchwachsen von Unkräutern zu erschweren. Das Granulat ist offenporig und wird von den gesetzten Pflanzen vollständig überwachsen, sodass es bald nicht mehr sichtbar ist.“ Der Untergrund werde nicht versiegelt und Regenwasser könne nach wie vor versickern.

Allerdings bräuchten die Jungpflanzen Zeit, sich zu entwickeln, um ein deckendes Bild auf den Verkehrsinseln abzugeben. Weil es bereits Nachfragen dazu gegeben habe, weist der Dienstleistungsbetrieb auf eines ganz deutlich hin: „Es ist in keiner Weise geplant, ,Steinwüsten’ im Stadtbild zu etablieren. Jedoch müssen für die Pflanzen gute Voraussetzungen für Wachstum geschaffen werden.“

Die Testflächen werden die Gärtner nun beobachten, Erfahrungen sammeln und daraus ihre Schlüsse ziehen. „Wir mussten reagieren“, so Frank Rumpp. „Andernfalls wären wir in heißen Sommern, wie wir sie in den vergangenen Jahren hatten, immer zweiter Sieger gewesen. Wir wären mit dem Bewässern gar nicht hinterhergekommen.“ Oder im Umkehrschluss sei es in feuchten Sommern nicht möglich gewesen, das Grün regelmäßig beizuschneiden.

Um deutlich zu machen, dass auch hochwertige Pflanzarbeiten möglich und optisch sehr reizvoll sein können, haben die DLB-Gärtner in den Wallanlagen an der Xantener Straße das Rheinberger Stadtwappen eingepflanzt.

(up)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort