Rheinberg Stephan Wurm ist neuer Bürgerschützenkönig

Rheinberg · Der 55-jährige Rheinberger trat am Montagabend als einziger Aspirant auf der Festwiese am Kattewall vor. Nach einer knappen Stunde hatte er um kurz nach 20 Uhr den Holzvogel gerupft und wurde gebührend gefeiert.

 Auch einige Damen der St.-Sebastianus-Bruderschaft (in roten Shirts)  freuten sich mit Stephan und Franziska Wurm.

Auch einige Damen der St.-Sebastianus-Bruderschaft (in roten Shirts) freuten sich mit Stephan und Franziska Wurm.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Nicht nur die geduldigen Besucher auf der Schützenwiese am Kattewall, auch  die Mitglieder des Bürgerschützenvereins und insbesondere Stephan Wurm hatten sich am Montagabend eindeutig mehr Spannung erhofft. Zumal der 55-Jährige es verdient gehabt hätte, aus einem heißen Kampf um die Königswürde als Sieger hervorzugehen. Schließlich hat Wurm das doppelte Schützenfest – das Stadtkönigsschießen und das „normale“ Schützenfest – mit wahnsinnig viel Energie und großem zeitlichem Aufwand auf die Biene gestellt. Da stimmte alles.

Aber er  blieb allein. Niemand außer ihm war bereit, in den Königsring zu steigen. So fasste er sich ein Herz, nahm sich das Gewehr, legte an und drückte unter der Oberaufsicht von Schießwart Winnie Wunderlich ab. 30 Mal, bis der Rest des Vogelrumpfs um 20.04 Uhr aus 8,50 Meter Höhe aus dem Kugelfang auf die von der Hitze der vergangenen Wochen verbrannte Wiese fiel.

Wurm freute sich. Und mit ihm  viele andere. Die Schlange der Gratulanten wurde länger und länger. Auch die Ehefrau des neuen Königs, Franziska Wurm, reihte sich ein. Sie wird als Königin an der Seite des Regenten stehen. Das Throngefolge steht auch schon fest. Dirk und Kirsten Verholen gehören ebenso dazu wie Antonio und Nina Sacco, Klaus und Brigitte Großi sowie Pia Wurm und Max Wieland. Ein wenig wurde schon am Montagabend gefeiert, die richtige Sause folgt am Samstag in der Stadthalle, wo der Krönungsball stattfinden wird.

 Die Rheinberger Bürgerschützen haben den noch amtierenden Bürgerschützenkönig Stefan Dickmann am Montagvormittag abgeholt und marschieren zum Schützenplatz.

Die Rheinberger Bürgerschützen haben den noch amtierenden Bürgerschützenkönig Stefan Dickmann am Montagvormittag abgeholt und marschieren zum Schützenplatz.

Foto: Uwe Plien

Was das Königsschießen an Hitze zu wenig hatte, glich das Wetter mühelos aus. Um es anders zu sagen: Es war auf der Schützenwiese kaum auszuhalten, so sehr brannte die Sonne. Umso erfreulicher, dass sich die Ränge um das Schützenzelt doch gut füllten.

Nachdem die Bürgerschützen am Morgen den zu dieser Zeit noch amtierenden Schützenkönig Stefan Dickmann an dessen Friseurgeschäft abgeholt hatten und bei zünftiger Marschmusik durch die Innenstadt zum Schützenplatz begleiteten, wurde dort viel geschossen. Zunächst zielten etwa 110 Schützen aus der Dreiergemeinschaft – Bürgerschützen, St. Michaelis und Sebastianer – auf die kleinen Plättchen.

Dann folgte das Preisvogelschießen, das sich als zäh erwies. Winfried Wunderlich schoss um 15.40 Uhr den Kopf des Vogels herunter, eine Stunde später ließ Rolf Morche den rechten Flügel folgen, bevor sich Jürgen Bethke um 17 Uhr den linken Flügel holte. Der Schwanz zog sich dann wie Kaugummi. Mehr als zwei Stunden dauerte es, bis Klaus Großi das schon lange sturmreif geschossene Stück um kurz nach 19 Uhr von seinem Elend befreite.

Dem Aufruf von Bürgerschützenpräsident Stefan Dickmann, Aspiranten sollten doch bitte vortreten und sich trauen, folgte dann nur jener Stephan Wurm, der zuvor bereits den kompletten Nachmittag  über als Schriftführer jeden einzelnen Schuss dokumentiert hatte. So lässt sich festhalten: Auch wenn er am Schießstand ein wenig einsam wirkte – mit Stephan Wurm hat Rheinberg einen verdienten Schützenkönig! 

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