Sportausschuss in Rheinberg Neuer Aufguss für die Hallenbad-Sauna

Rheinberg · Angelika Sand (CDU) möchte die Einrichtung noch nicht aufgeben, sagte sie im Sportausschuss. Im Falle eines Hallenbad-Neubaus oder einer umfangreichen Sanierung solle darüber nachgedacht werden, eine neue Sauna einzubauen.

 Betreiberin Buai Döppers in der Hallenbad-Sauna.

Betreiberin Buai Döppers in der Hallenbad-Sauna.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Sportausschuss-Sitzung in der Stadthalle war schon fast vorbei, da sprach Angelika Sand von der CDU noch einen Punkt an, der ihr sehr am Herzen lag: die Sauna im Solvay-Hallenbad – besser gesagt die Sauna-Besucher. Als vor einiger Zeit über eine dringend erforderliche Sanierung des Hallenbades oder einen Neubau diskutiert worden sei, habe sie es wie selbstverständlich hingenommen, dass künftig keine Sauna mehr geplant sei, sagte sie. Inzwischen, nach einem Besuch in der Sauna und Gesprächen mit Stammgästen, wisse sie: „Das war ein großer Fehler, da waren wir sehr wenig bürgernah. Wir haben das Thema vollkommen unterschätzt, das tut mir leid.“ Sie habe mehr Menschen als erwartet kennengelernt, die die Hallenbad-Sauna teilweise seit Jahrzehnten besuchen. Sand: „Das ist eine ganz tolle Gemeinschaft, die Menschen lieben ihre Sauna, die wollen keinen modernen Sauna-Tempel, die fahren da mit dem Fahrrad hin, weil es in der Nähe ist und weil sie dort Menschen treffen, die sie kennen.“ Man solle überlegen, ob man bei einem Hallenbad-Neubau nicht doch eine Sauna berücksichtigen könne, so die Politikerin. Die Stadt hätte vorher mal mit den Leuten sprechen sollen. „Und“, so Sand, „ich frage mich auch, warum nicht im Sportausschuss darüber berichtet worden ist. Der ist doch für die Bäder zuständig.“

Peter Mokros von den Grünen sprang Angelika Sand bei. „Auch wir haben das Thema unterschätzt“, gestand er. „Wir waren zwar nicht vor Ort, aber wir haben die Sauna-Besucher in unsere Fraktion eingeladen.“

Bürgermeister Dietmar Heyde hatte eine andere Sichtweise auf die Dinge. „Es sind Gespräche geführt worden“, machte er deutlich. „Mit der Betreiberin der Sauna.“ Für eine Beratung im Sportausschuss sei es noch nicht zu spät, konterte er den Vorwurf der CDU-Politikerin, sagte aber auch: „Fachleute haben uns dringend geraten: Bei einem Neubau Hände weg von einer Sauna.“ Was in der Rheinberger Sauna laufe, sei „ein wunderbares soziales Projekt“, so Heyde ganz ohne Ironie. Und er erkenne auch an, dass die Besucher „die Klaviatur der Öffentlichkeitsarbeit gut bespielen“. Aber es gebe Gründe dafür, warum die Stadt keine Sauna mehr wolle: Die Stromkosten seien höher als die Einnahmen, und der Vertrag mit der Pächterin sei in keiner Weise zeitgemäß. Dass man der Betreiberin zum Juni 2022 gekündigt habe, sei absolut in Ordnung, so der Bürgermeister. Bei allem Verständnis für die Enttäuschung der Sauna-Freunde müsse er sagen: Eine Sauna im Hallenbad hat keine Zukunft mehr.

Sportausschuss-Vorsitzende Sarah Stantscheff (CDU) sagte, in der nächsten Sitzung des Gremiums komme der Punkt trotzdem auf die Tagesordnung.

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