Live-Musik Neue Jazz-Reihe beginnt skandinavisch

Rheinberg · Kulturprojekte Niederrhein will vier Konzerte pro Jahr in Rheinberg anbieten – in Kooperation mit Stadt und Sparkasse. 

 Yvonne Schmitz (Stadt Rheinberg), Susanne Grimm und Rüdiger Eichholtz (beide vom Verein Kulturprojekte Niederrhein) hoffen, dass die Stühle in der Alten Kellnerei am 1. April nicht leer bleiben. Dann tritt dort das Oddgeir Berg Trio aus Norwegen auf.

Yvonne Schmitz (Stadt Rheinberg), Susanne Grimm und Rüdiger Eichholtz (beide vom Verein Kulturprojekte Niederrhein) hoffen, dass die Stühle in der Alten Kellnerei am 1. April nicht leer bleiben. Dann tritt dort das Oddgeir Berg Trio aus Norwegen auf.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Einige Jahre hat die MI-Jazz-Reihe (anfangs noch MAP-Jazz) tolle Künstler nach Rheinberg geholt. Bis Ende 2016 – da schlief die vom Trio Matthias „Möppi“ Goebel, Klaus Vogel und Jens Korfkamp organisierte Reihe ein. Seither ist Rheinberg eine jazzfreie Zone.

Doch das soll sich bald ändern. Der Verein Kulturprojekte Niederrhein mit seinem 1. Vorsitzenden Rüdiger Eichholtz will der improvisierten Musik in der Stadt Raum geben. Und sucht dazu spannende Räume: „Wir veranstalten das erste Konzert am Montag, 1. April, im Saal der Alten Kellnerei am Innenwall“, so Eicholtz. „Die nachfolgenden Konzerte können aber gerne anderswo in Rheinberg stattfinden. Wer Ideen hat, kann uns gerne anrufen oder Vorschläge zumailen.“ Bei dieser Idee habe man sich an der in Neukirchen-Vuyn erfolgreich laufenden Reihe „An besonderen Orten“ orientiert.

Eichholtz hat 2010, als Essen und das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt und -region waren, das Jazz-Lokal Harmonie in Duisburg-Ruhrort angemietet und dort seither zahlreiche Jazz-Abende präsentiert. Inzwischen hat er sich in Ruhrort zurückgezogen, ist Kulturbeauftragter der Stadt Neukirchen-Vluyn und gründete vor eineinhalb Jahren den Verein Kulturprojekte Niederrhein. „Ein Verein, der ganz bewusst regional ausgerichtet ist“, so Eichholtz. „Wir wollen Strukturen schaffen, eine bessere Vernetzung erreichen. Damit man Künstler gleich für mehrere Konzerte in mehreren Orten engagieren kann.“

Kleve, Kalkar, Neukirchen-Vluyn, Duisburg, Krefeld – alle diese Orte sind bereits mit im Boot. „Aber Rheinberg war bisher von uns noch unberührt“, so der Kultur-Manager. Durch Yvonne Schmitz, noch Kulturverantwortliche im Stadthaus, erfuhr der Moerser vom Aus der MI-Jazz-Reihe und dem Wunsch, wieder Jazz anbieten zu können. „Für uns war sofort klar, dass wir eine solche Reihe unterstützen möchten“, betont Schmitz. Da es mit Susanne Grimm eine weitere Rheinbergerin gibt, die dem Verein Kulturprojekte Niederrhein als Fördermitglied angehört, gab es einen weiteren Anker in der Stadt. Dass die Sparkasse Niederrhein die Reihe künftig finanziell unterstützen möchte, freute Rüdiger Eichholtz besonders. Er plant hier zunächst vier Konzerte pro Jahr.

Nun hoffen die Beteiligten auf ein reges Interesse, wenn am Montag, 1. April, 20 Uhr, die Musiker des norwegischen Oddgeir Berg Trios in der Kellnerei auf die Bühne steigen und ihren typischen, melodiösen Skandinavien-Jazz spielen. Hinter dem noch jungen Projekt Oddgeir Berg Trio stecken drei gewachsene Session-Musiker, die in ihrer norwegischen Heimat bereits mit einigen der größten Namen gespielt haben. Man darf also gespannt sein.

Der Termin für das zweite Konzert steht auch schon fest. Am Dienstag, 11. Juni, hat ein unorthodoxes Jazz-Trio Weltpremiere. Dann sind der aus Kleve stammende Drummer Steffen Roth, der italienische Saxophonist Bruno Angeloni und Günter „Baby“ Sommer zu Gast in Rheinberg. Der inzwischen 75-jährige Drummer ist eine ostdeutsche Free-Jazz-Legende. Wo die drei auftreten werden, hängt auch von der Kreativität hiesiger Jazz-Fans ab. Wer kennt einen besonderen Raum?

Rüdiger Eichholtz freut sich jetzt aber erst einmal über die hoffnungsvolle Kooperation mit Stadt, Bürgerschaft und Sparkasse und auf den 1. April. „Ich werde da sein und bringe auch Getränke mit. Ich hoffe, dass auch viele andere kommen“, sagt er.

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