Kommentar zum Cityumbau Misstöne schlagen auf die Feiertagsstimmung

Meinung | Rheinberg · Die Baustelle Innenstadt ist geräumt, fürs Stadtfest in Rheinberg ist alles angerichtet. Doch Vorfreude sieht anders aus. Auf die Begleitmusik folgt jetzt der Bürgertest.

  Technischer Beigeordneter Dieter Paus ist zufrieden mit dem Umbau der City (Archiv).

Technischer Beigeordneter Dieter Paus ist zufrieden mit dem Umbau der City (Archiv).

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Es ist angerichtet. Rechtzeitig vorm Stadtfest haben die Bautrupps die Rheinberger City geräumt. Selbst die stylischen Buswartehäuschen am Alten Rathaus stehen. Es darf gefeiert werden. Dazu gäbe es allen Grund. Denn das Ergebnis des Umbaus ist vorzeigbar geworden, mehr noch: Es ist sogar richtig chic. Wenn da nur nicht die misstönende Begleitmusik der vergangenen Tage gewesen wäre.

Erst war es vernehmbare Nörgelei, dass der ausgegebene Fertigstellungstermin Ende Mai nicht eingehalten werden kann. Nur: Die Verzögerung um nicht mal zwei Wochen bedarf bei einer Bauzeit von fünf Monaten kaum der erklärenden Entschuldigung durch ein Dutzend Schlechtwettertage im Winter. Die Überschreitung ist, bei aller Belastung für betroffene Geschäftsleute, für die sich jeder Tag Baustelle in der Kasse niederschlägt, nicht der Rede wert.

Als das Ende absehbar war, kritisiert die FDP mit einer langen Presseerklärung eine Maßgabe der Verwaltung, die es gar nicht gibt. Da das neue Pflaster noch nicht offiziell abgenommen sei, gebe es kein grünes Licht für Außengastronomie zum Stadtfest. Ein Anruf im Stadthaus hätte genügt, denn das Gegenteil ist richtig. Stattdessen legte sich der gesamte Parteivorstand ins Zeug, um mit Verwaltungsschelte nach Hörensagen zu punkten. Mit fake news, wie das heutzutage genannt wird. So geht Populismus. Und der Schuss nach hinten los.

Schließlich regt sich ein Gastronom auf, dass ihm die Werbegemeinschaft, der er angehört, eine Rechnung ins Haus schickt, wenn er vorm Haus bei Stadtfesten unter freiem Himmel Gäste bewirtet. Die Vorsitzende der Werbegemeinschaft weist die Kritik weit von sich. Da wird interner Klärungsbedarf laut. Bei öffentlich ausgetragenem Zoff kommt keine Feierlaune auf.

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