Rheinberger Mundart auf der Bühne Warten auf das nächste Theaterstück

Rheinberg · Das Rheinberger Ensemble „Theater op Platt“ würde im März sein neues Stück „Twee wi Katt on Hond“ zweimal in der vermutlich ausverkauften Stadthalle aufführen. Wegen Corona sollen die Proben aber erst im Herbst beginnen.

 Eine Szene aus dem bisher letzten Stück der Gruppe. Karola Schäfer, Winni Nickenig, Hans-Theo Mennicken und Ulli Weyhofen (von links) spielen auch im neuen Stück wieder mit.

Eine Szene aus dem bisher letzten Stück der Gruppe. Karola Schäfer, Winni Nickenig, Hans-Theo Mennicken und Ulli Weyhofen (von links) spielen auch im neuen Stück wieder mit.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

„Wir würden lieber heute als morgen anfangen zu proben“, sagt Käthi Spolders. „Aber Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Die Ossenbergerin gehört seit vielen Jahren zur Rheinberger Mundarttheater-Gruppe „Theater op Platt“, die sich aus Mitgliedern der Rhinberkse Jonges und des Sprookvereins Ohmen Hendrek zusammensetzt. Und ausgerechnet das 13. Stück der munteren Truppe muss verschoben werden. „Im März hätten wir wieder zwei-, vielleicht sogar dreimal in der Stadthalle auf der Bühne gestanden“, erzählt Käthi Spolders. „Aber jetzt haben wir alles um ein Jahr verschoben.“

„Twee wi Katt on Hond“ heißt der Schwank. Der Originaltitel lautet „Zwei wie Hund und Katz“ und stammt aus der Feder von Bernd Gumbold. Bei Gumbold waren die Rheinberger schon früher fündig geworden, schon 2019 nahmen sie eines seiner Stücke und übersetzten es auf Rhinberkse platt. Den Part des Übersetzers hat diesmal Rolf Kuhlmann übernommen, der „Baas“ des Sprookvereins Ohmen Hendrek.

Natürlich geht es wieder lustig zu, und natürlich wird es wieder viele Bezüge zu Rheinbergern und Rheinberg geben. Und diesmal steht auch ein ganz neues Ensemble-Mitglied auf der Bühne. „Das ist eine Überraschung, wir verraten nichts, aber es ist jemand, der gut singen kann. Wer das ist? Da kommt ganz Rheinberg nicht drauf“, feixt Käthi Spolders, deren Bühnenfigur diesmal Doro Janzen heißt. Vergleichbar sei das Stück mit Don Camillo und Peppone. Spolders: „Es geht um den Bürgermeister und den Pastor.“

Bernd Evers, der immer für die Theatergruppe da ist, hat die Texthefte schon fertig ausgedruckt. „Wir hoffen, dass wir im Herbst endlich mit den Proben anfangen können“, sagt das Original aus Ossenberg. „Denn wir wollen unsere Aufführungen auf jeden Fall im nächsten Jahr vor Ostern machen.“ Wann genau, wo es Karten gibt und was sie kosten – das alles werde rechtzeitig bekanntgegeben, wenn Corona eine konkrete Planung zulasse.

Neben Käthi Spolders gehören Hans-Theo Mennicken, Winni Nickenig, Peter Houcken, Karola Schäfer, Gabi Krekeler, Uli Weihofen, Christel van den Boom, Claudia und Elisabeth Voßler sowie Hubert von Thenen, Hans-Gerd „Hacki“ Hackfurth und der geheimnisvolle Überraschungsgast zum Ensemble. Regie führt Rolf Kuhlmann.

Wie sein Schwager und Kumpel Hans-Theo Mennicken gehört Winni Nickenig zum Inventar des Rheinberger Mundart-Ensembles. „Wir waren schon dabei, als 1983 anlässlich des Jubiläums 775 Jahre Stadt Rheinberg das erste Stück ,op Platt’ in der damals noch jungen Stadthalle aufgeführt wurde“, erzählt er. Es hieß „Stoot on Staek“ (Stoßen und stechen), hatte mit Billard- und Skatspielen zu tun. Paul Feltes hatte es aufgeschrieben, als Vorlage diente ein kleines Rheinberger Büchlein, das der inzwischen 91-jährige Feltes in der ehemaligen Buchhandlung und Druckerei Sattler gefunden hatte.

Schöne Erinnerungen und viel Vorfreude also. Käthi Spolders jedenfalls kann es kaum erwarten, dass es wieder losgeht: „Ich fiebere den Proben und den Auftritten schon entgegen“, sagt sie.

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