Neue Aktion in Rheinberg Mofa- und Moped-Fans als Müllsammler

Rheinberg · Mitglieder des „MMC Lagerschaden“ hatten erstmals zu einer Aktion aufgerufen. Sie wurden von drei Rheinbergern unterstützt und waren von der geringen Resonanz enttäuscht. Um den Bahnhof ist es jetzt wieder sauber.

 Mitglieder des Mofa- und Mopedclubs Lagerschaden sammelten am Rheinberger Bahnhof Müll.

Mitglieder des Mofa- und Mopedclubs Lagerschaden sammelten am Rheinberger Bahnhof Müll.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

In der Regel veranstaltet der Mofa- und Mopedclub (MMC) „Lagerschaden“ Spritztouren mit den geliebten Zweitakter-Maschinen. Die 26 Mitglieder zählende Truppe wird bei ihren Touren häufig durch Motorenliebhaber aus ganz NRW verstärkt, so dass bei den Ausflügen, die an der Rheinberger Diskothek „Aratta“ starten, schon mal gut und gerne bis zu 100 Leute gleichzeitig mit den Knatterkisten auf Tour sind.

Jetzt aber hat sich die Truppe nicht wie sonst in Winterswick, sondern am Gelände des Rheinberger Bahnhofs getroffen, um diesen vom Müll zu befreien. „Wir fahren viel herum, und fast überall, wo wir hinkommen, liegt Müll herum. Dagegen wollten wir etwas tun“, erklärt Henry Hochstein, Vereinsmitbegründer. Der MMC ging am Samstag zum ersten Mal auf Müllsammeljagd. Unterstützung erhielten die Clubmitglieder dabei vom Rheinberger DLB, der Müllsäcke und Handschuhe bereitstellte. Nachdem das Bahnhofsgelände von Unrat befreit war, ging es über die Fossastraße und die Hubert-Underberg-Allee bis hin zum Außenwall. Insgesamt drei Stunden dauerte die Aktion.

Zu den neun Angehörigen des Mopedclubs, die am Samstag Initiative zeigten, kamen noch drei Rheinberger als freiwillige Helfer hinzu. Henry Hochstein zeigte sich dennoch enttäuscht. „Wir hatten mit mehr Beteiligung gerechnet“, sagte der 55-Jährige. Und weiter: „Viele Leute nörgeln dauernd nur herum, aber keiner macht am Ende was dagegen.“

Martina Nühlen sieht das ähnlich. Die Rheinbergerin hatte über die Facebook-Gruppe „Wir sind Rheinberg“ von der Aktion erfahren und sich entschieden, daran teilzunehmen. Auch sie hatte mit mehr Beteiligung gerechnet. „Viele meckern nur und machen nichts. Das ist kein Weg“, sagt sie. Dabei hatten die Mitglieder des MMC alles versucht, um möglichst viele Menschen für die Aktion zu gewinnen. Fast täglich wurde mit Facebook-Posts versucht, die Rheinberger Bevölkerung auf das Müllsammeln aufmerksam zu machen. Auch persönliche Gespräche wurden geführt. Dass am Ende nicht vorwiegend Rheinberger, sondern MMC-Mitglieder aus Goch oder Aachen vor Ort erschienen sind, sorgt für Unverständnis. „Die Bürger müssen mehr Selbstverantwortung übernehmen“, klagt ein freiwilliger Helfer. Und Henry Hochstein fügt hinzu:“ Da muss erst ein Mopedclub kommen, damit Rheinberg mal ein bisschen sauberer wird“.

Aber auch mit nur zwölf Beteiligten kam so einiges an Müll zusammen. Der wurde anschließend vom DLB abgeholt und entsorgt. In Zukunft sind noch weitere Müllsammelaktionen geplant, dann will der Mofa-und Mopedclub vor allem an Schulen und Kindergärten für seine Aktionen werben, um für mehr Beteiligung zu sorgen als bei der Premiere.

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