Schulerweiterung in Rheinberg Mehr Platz für Gymnasium und VHS

Rheinberg · Der Rheinberger Schulausschuss sprach sich mehrheitlich für die große Erweiterungslösung aus. Zwischen Gymnasium und Konvikt soll ein neues Gebäude entstehen. Die Kosten liegen bei mehr als neun Millionen Euro.

 Blick vom Friedrich-Stender-Weg in Höhe der Tennisplätze auf die Lücke zwischen Konvikt (rechts) und Gymnasium (links). Dort soll der Neubau entstehen. 
  RP-Foto: A. Fischer

Blick vom Friedrich-Stender-Weg in Höhe der Tennisplätze auf die Lücke zwischen Konvikt (rechts) und Gymnasium (links). Dort soll der Neubau entstehen. RP-Foto: A. Fischer

Foto: Armin Fischer (arfi)

Der Stadt Rheinberg steht das nächste Millionen-Projekt ins Haus: die Erweiterung des Amplonius-Gymnasiums. Dass die Schule neue naturwissenschaftliche Räume braucht, ist spätestens seit 2019 bekannt. Jetzt wurden im Schulausschuss erstmals öffentlich die Entwürfe für den Anbau vorgestellt. Dass dies im Schulausschuss geschah, lag daran, dass es erst einmal um das Raumprogramm ging.

Der Ausschuss musste sich zwischen zwei Varianten entscheiden: entweder die kleine Lösung mit einem naturwissenschaftlichen Trakt oder die große, bei der zusätzlich dringend benötigte Räume für die Volkshochschule gebaut werden. Der Ausschuss empfahl dem Rat, für die große Lösung zu stimmen. Allerdings taten sich einige Fraktionen schwer damit: FDP und AfD stimmten dagegen, die SPD enthielt sich. CDU, Grünen und Die Partei stimmten dafür.

Zunächst führte Jens Korfkamp als Leiter der Volkshochschule Argumente an, warum er auf ein positives Votum der Politik hoffte. Die Teilnehmerzahlen seien nicht zuletzt durch Corona deutlich zurückgegangen, gleichzeitig häuften sich Beschwerden über den unbefriedigenden Zustand mancher Kursräume. Korfkamp: „Inzwischen kommen 50 Prozent aller Erträge aus den zahlreichen Integrationskursen.“ Das Bundesamt für Migration stelle allerdings bestimmte Ansprüche an die Räume, und die würden in Rheinberg, wo auch Räume von Sportvereinen oder Kirchen angemietet werden, nicht immer erfüllt. Da Weiterbildung eine Aufgabe sei, zu der Kommunen gesetzlich verpflichtet seien, drohe die Kürzung von Landesmitteln für die VHS.

Die Frage, ob man nicht auch Räume in der 2022 fertiggestellten Europaschule nutzen könne, hatte Korfkamp offenbar erwartet. „Das ist ohnehin geplant“, sagte er. „Aber die Integrationskurse müssen tagsüber stattfinden, und das geht in Schulen leider nicht.“ Das Programm verstärkt auf Online-Angebote umzustellen, um so den Bau teurer Räume zu verhindern, sei keine Alternative. Der Leiter: „Die VHS ist und beibt ein sozialer Lernraum.“ Ein schlagkräftiges Argument, das CDU-Mann Klaus Vaupel in einem sehr persönlichen Statement gut auf den Punkt brachte.

Geplant ist die Erweiterung als Lückenschluss zwischen dem Altbau mit Zufahrt zum Schulhof vom Friedrich-Stender-Weg aus und dem Hinterausgang des Konvikts – also dort, wo es von der Lützenhofstraße an einem kleinen Hang zu den Tennisplätzen geht.

Die Pläne wurden im Stadthaus gefertigt, nicht von einem Architekturbüro. Architektin Karen Diedrich stellte sie vor. Die Zufahrt mit der Fluchttreppe an der Altbauseite soll bestehen bleiben. Das neue Gebäude schließt daran an und wird oben mit einer geschlossenen Brücke erreichbar sein. Es gibt aber auch einen eigenen Eingangsbereich vom Friedrich-Stender-Weg aus. Es soll ein gläsernes Foyer in der Mitte des Neubaus entstehen, durch das man – das ist eine Auflage der Denkmalpflege – auf das denkmalgeschützte Konvikt schauen kann. In dem neuen Gebäude wird es jeweils vier Fachräume für Biologie, Physik und Chemie plus Nebenräumen geben, des Weiteren sind Differenzierungsräume, Lehrerzimmer und ein Mehrzweckraum den Zeichnungen zu entnehmen. Bei der großen Lösung soll neben dem Glasfoyer ein weiterer Trakt gebaut werden, indem sich auch Schulräume, vor allem aber vier Räume für die VHS befinden, darunter ein Mehrzweckraum. Auch Toiletten für Lehrer und Schüler gehören zum Neubau. Bei der großen Lösung werde vier-, bei der kleinen dreigeschossig gebaut, so Karen Diedrich, deren Planung viel Anklang fand. 

(up)
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