Ehejubiläum in Rheinberg Die Feier wird nächstes Jahr nachgeholt

Rheinberg · Marlies und Karl-Heinz Borgers sind seit 50 Jahren verheiratet. Wegen der Corona-Pandemie mussten die beiden Rheinberger das geplante Goldhochzeitsfest mit Familie, Freunden und Nachbarn verschieben.

 Marlies und Karl-Heinz Borgers gaben sich am 8. Mai 1970 das Ja-Wort und sind immer noch glücklich verheiratet. Die kirchliche Trauung fand in der St.-Anna-Kiche statt.

Marlies und Karl-Heinz Borgers gaben sich am 8. Mai 1970 das Ja-Wort und sind immer noch glücklich verheiratet. Die kirchliche Trauung fand in der St.-Anna-Kiche statt.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

„Die oder keine.“ Dieser Gedanke schoss Karl-Heinz Borgers sofort durch den Kopf, als er seine Marlies erstmals sah. Im Jahr 1968. Borgers machte gerade seinen Führerschein in Kamp-Lintfort und musste vor dem damaligen Möbelhaus Kremer auf den Fahrlehrer warten. Zeit genug, einen Blick durch das Schaufenster des benachbarten Goldwarengeschäfts zu werfen, wo eine junge Frau als Verkäuferin arbeitete. „Ich hatte sofort Schmetterlinge im Bauch“, erinnert sich der 71-Jährige. Und der Zufall wollte es, dass sich die Wege der beiden im Kamp-Lintforter Tanzlokal Treffpunkt kreuzten. Karl-Heinz Borgers nutzte die Chance und forderte Marlies bei einem Titel zum Tanz auf, der keine Fragen offen ließ: „Aber dich gibt’s nur einmal für mich.“

Zu diesem Lied wollten Marlies und Karl-Heinz Borgers eigentlich auch auf ihrer Goldhochzeit am 8. Mai tanzen. Das Fest sollte groß gefeiert werden, mit den beiden Söhnen Marcel und Frank, mit Familie, Freunden, Nachbarn. Doch dann kam die Corona-Pandemie. „Jetzt haben wir alles um ein Jahr verschoben und feiern dafür unseren 51. Hochzeitstag im nächsten Jahr ganz groß“, sagt das Paar, für das dieser Titel bis heute nicht an Bedeutung verloren hat.

Denn auch bei Marlies hatte es bei der ersten Begegnung sofort gefunkt. Mit dem Auto nach Hause fahren ließ sie sich vom frisch gebackenen Führerscheininhaber Karl-Heinz am ersten Abend allerdings nicht. „Ich habe sie schließlich zu Fuß nach Hause begleitet“, erzählt Borgers schmunzelnd.

Bereits ein Jahr nach dem Kennenlernen hat sich das Paar verlobt, 1970 führte der gelernte Starkstromelektriker Karl-Heinz Borgers seine Verlobte in der Rheinberger St.-Anna-Kirche vor den Altar. Es sei ein schöner Maitag gewesen, warm und etwas windig. „Und als wir aus der Kirche kamen, stand Altenhövel mit einer weißen Kutsche da“, so das Paar. Eine wunderbare Hochzeit sei es gewesen.

Die Kamp-Lintforterin Marlies wurde in Rheinberg schnell heimisch. Nicht zuletzt, weil die Eltern von Karl-Heinz Borgers 36 Jahre den Kamper Hof und damit Rheinbergs „gute Stube“ führten. Wenn man Rheinberger kennenlernen wollte, dann dort. Beruflich arbeitete Karl-Heinz Borgers seit 1970 in der Hausverwaltung für Kaufhof beziehungsweise die Kaufhalle und Real in Kamp-Lintfort. Das Real-Gebäude verwaltet er noch heute – acht Jahre, nachdem er in Ruhestand gegangen ist. Ehefrau Marlies war bis zur Geburt des ersten Sohnes Marcel 1972 – Sohn Frank folgte 1981 – berufstätig, danach hat sie sich ausschließlich der Familie gewidmet und als „Managerin“ alle und alles zusammengehalten. „Der Familienzusammenhalt ist uns enorm wichtig, das ist heute noch so“, betont das Paar.

Neben der Familie war es vor allem das Engagement in Rheinberger Vereinen, das das Leben der Eheleute Borgers geprägt hat: Karl-Heinz Borgers ist Mitglied der Rhinberkse Jonges, war Saalbaumeister, im Elferrat, Vize-Präsident, Prinz und Ehrensenator. „Mein Verein, meine Geschichte“, sagt der Jubilar. Frau Marlies hat das stets mitgetragen. Auch den Einsatz für die Nachbarschaften: Seit 2014 ist er „Meister über alle Meister“, zuvor war er viele Jahre in diesem Amt als Stellvertreter aktiv. „Die Nachbarschaften sind ebenso wie der Karneval Brauchtum und müssen erhalten bleiben“, sind sich die Borgers einig. Zudem war Karl-Heinz Borgers Pumpenmeister von zwei Nachbarschaften. Auch für die Schützen schlägt sein Herz – als Mitglied der St.-Sebastianer-/St.-Georgius- und St.-Michaelis-Schützenbruderschaft. Auch der Kolpingfamilie gehört er an.

Und dann ist da noch eine ganz spezielle Leidenschaft, die die Familie Borgers teilt: Formel 1. Zu Zeiten von Michael Schumacher hat Borgers mit Sohn Frank Formel-1-Veranstaltungen auf die Beine gestellt; gemeinsam mit dem jüngsten Sohn und Ehefrau Marlies war Karl-Heinz Borgers auf vielen Rennstrecken Europas zu Hause.

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