Kunstausstellung in Rheinberg Man achte auf die Goldkante

Rheinberg · Die Rheurdter Malerin Renate Spalt stellt im Rheinberger Stadthaus aus. Sie zeigt 27 Acrylbilder, alle abstrakt gehalten. Treffen kann man die Künstlerin auch in ihrem Rheinberger Atelier Loire an der Rheinstraße.

 Renate Spalt vor einem ihrer 27 Gemälde, die im Stadthaus zu sehen sind. 
  RP-Foto: up

Renate Spalt vor einem ihrer 27 Gemälde, die im Stadthaus zu sehen sind. RP-Foto: up

Foto: Uwe Plien

Renate Spalt hat Hunderte von Bildern gemalt. Sie stehen bei ihr zu Hause in Rheurdt und sie stehen in ihrem Atelier „Loire“ an der Rheinstraße 15 in Rheinberg, wo man die Malerin nach Vereinbarung treffen kann. „Die Malerei ist bei mir schon zu einer Sucht geworden“, gesteht die Künstlerin, die 27 ihrer Werke im Foyer des Stadthauses ausstellt. Bis zum 23. September sind sie dort zu sehen.

Eines dieser Gemälde ist ihr besonders ans Herz gewachsen. „Das habe ich gemalt, als ich erfahren habe, dass ich Oma werde“, sagt die freundliche Frau und lächelt. Es ist ein fröhliches Bild geworden mit frischen Farben, mit hellen Gelbtönen drin, mit kreisförmigen Motiven. Renate Spalt gibt ihren Bildern grundsätzlich keine Titel. Weil sie einfach drauflos malt, ohne eine Idee zu haben, ohne einen Plan im Kopf. „Das kommt erst beim Malen“, sagt sie. „Und ich überlasse es den Betrachtern, etwas darin zu sehen.“

So kann man beim Bild für die inzwischen geborene Enkelin sagen: Die rundlichen Formen, das könnten die Kreise des Lebens sein. Und die Goldverzierungen, die wie Bänder auf den Acrylschichten liegen, die symbolische Wertschätzung für etwas ganz Besonderes: für einen Goldschatz.

Fast alles, was Renate Spalt malt, legt sie in Acrylfarben an. Und sie hat ein gutes Händchen für die Farbzusammenstellung. Mal geht die Reise Richtung Pop-Art, dann konterkarieren schwarze Motive das grelle Gelb auf einem Untergrund, in den auch bedrucktes Papier eingearbeitet ist. Oder sie lehnt sich mit einer Portion Pink weit aus dem Geschmacksfenster. Da denkt man erst: Mein lieber Mann, das knallt rein. Aber beim zweiten Hinsehen tut sich eine Ruhe auf, die sich durch die Formensprache ergibt.

Edel wirken mehrere Bilder, in denen sie sich für gedeckte Braun- und volle Rot-Töne in Kombination mit dunklem Gelb entschied. Das bringt Ruhe ins Bild. Und immer wieder dieser besonders feine Abschluss als i-Tüpfelchen obendrauf. In Anlehnung an eine alte Fernsehwerbung könnte man sagen: Achten Sie auf die Goldkante – es lohnt sich.

Und die Motive? Gegenständliches kommt Renate Spalt nicht auf die Leinwand. Abstrakt muss es sein. Da lässt sie ihrer spontanen Kreativität freien Lauf. Sie spachtelt gern und wischt mitunter Unschärfen in die Flächen. Dabei kommen wirklich interessante, sehenswerte Ergebnisse heraus. „Ich experimentiere gerne“, versichert die verheiratete Mutter zweier erwachsener Kinder, die vor mehr als 30 Jahren aus ihrer Heimatstadt Berlin an den Niederrhein kam.

So malt sie drauf los. Manchmal sind ihre Bilder nach zwei, drei Stunden fertig, manchmal erst nach Tagen oder Wochen und mehreren Übermalungen. „Mir muss es gefallen, das ist mein Maßstab“, so die Künstlerin. Sie kann sicher sein, dass ihre Bilder auch vielen Stadthaus-Besuchern gefallen werden.

(up)
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