Kunstszene Rheinberg Material-Experimente auf Leinwand

Rheinberg · Die Moerser Malerin Heike Heger stellt ihre Bilder im Rheinberger Stadthaus aus. Gegenständliches wie Abstraktes wechseln sich ab. Grafische Elemente behaupten ihren Platz neben Floralem.

 Heike Heger mit einem älteren Barcelona-Motiv (r.) und einem neuen Werk, bei dem sie mit Blattsilber gearbeitet hat.

Heike Heger mit einem älteren Barcelona-Motiv (r.) und einem neuen Werk, bei dem sie mit Blattsilber gearbeitet hat.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Drei Wochen lang präsentiert die Malerin Heike Heger im Foyer des Rheinberger Stadthauses ihre Arbeiten. 30 Bilder haben auf verschiedenen Ebenen des Hauses ihren Platz gefunden. Für die Moerserin ein idealer Ort, „weil sich meine Arbeiten gut auf den weißen Flächen und in den Nischen verteilen“, freut sie sich.

Die älteste Arbeit ist immerhin schon 15 Jahre alt und zeigt in Barcelona ein Abrisshaus. Heike Heger lädt somit auch zu einer Reise ein, ihre Motive und Arbeitsweisen wie den wechselnden Materialeinsatz im Verlauf der Jahre zu entdecken. Gegenständliches wie Abstraktes wechseln sich ab. Grafische Elemente behaupten ihren Platz neben Floralem. Sie hat mit Silber- und Blattgold gearbeitet. Bilder übermalt sie einfach. An anderer Stelle hat sie mit Wachs die Bildoberfläche sozusagen versiegelt, den verwendeten Farben eine andere Ausstrahlung gegeben. Das Wachs hat sie wiederum in einem anderen Bild mit einem Stift bearbeitet und die Oberfläche aufgebrochen.

Ihre Bilder dokumentieren Schaffensprozesse und -abschnitte, „weil sich mein Blick verändert hat. Ich experimentiere mit dem Material und halte mir das Ende offen. Arbeiten lasse ich stehen, um dann später daran weiterzuarbeiten“, sagt die 57-jährige Pharmazeutisch-Technische Assistentin. Ihre Arbeiten tragen Namen, wie „Nasse Brasse“. Der Fisch, in leicht abstrakter Malweise gemalt, schwimmt elegant aus dem unteren Bildbereich raus.

Wie sehr sie ihrer Kreativität folgt, Malerei mit Experimentellen verquickt, lässt sich an ihren Teebeutelbildern festmachen. Als Teevieltrinkerin der Sorte Roiboos-Tee hat sie die Teebeutel aufgeschnitten und collagenartig auf die Leinwand geklebt. Resttee hat sich zusätzlich auf der Leinwand verewigt. „Sakraler Grundriss“ hat sie das Bild genannt. Mit Hilfe von Tusche gelingt die Optik von Grundrisszeichnungen, beispielsweise von Kirchen oder Klöstern. Heike Heger hat erst spät den Weg zur Malerei eingeschlagen, „wenngleich bei uns, speziell über meine Oma, die Kreativität zu Hause war“, so die Malerin.

Die Ausstellung läuft bis zum 4. November.

(sabi)
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