Männergesangverein Borth Chor mit großer Integrationskraft

Rheinberg · Der Männergesangverein Borth hat im großen Festzelt ein sehr stimmungsvolles Jubiläum gefeiert. Zahlreiche Gäste gratulierten in Wort und Ton.

 Zahlreiche Freunde und Freundinnen gratulierten im Festzelt dem Männergesangverein Borth zu seinem großen Jubiläum.

Zahlreiche Freunde und Freundinnen gratulierten im Festzelt dem Männergesangverein Borth zu seinem großen Jubiläum.

Foto: Reifegerste

Ein Traditionschor hat Geburtstag, und die ganze Region feiert mit: So geschehen im Rheinberger Ortsteil Borth, wo der Männergesangsverein, der MGV Borth 1922, sein 100-jähriges Bestehen mit einer großen Festveranstaltung gefeiert hat. Mit dabei waren der 1983 in der Chorgemeinschaft aufgegangene MGV Millingen-Alpsray sowie als Gratulanten die befreundeten Chöre Da Capo aus Wallach und der MGV Martonair aus Alpen.

Von mittags an bis in den späten Abend hinein feierten die vielen aus Rheinberg und der Region gekommenen Gäste den gelungenen Gesangsabend. An dem gab es mit der Begrüßung durch den Vorsitzenden des MGV Borth, Theo Hochgreef, und einer Einführung durch Chorleiter Dennis Kittner sowie den Festreden von Ortsvorsteherin Petra Hoster und von Bürgermeister Dietmar Heyde natürlich aber auch Wortbeiträge.

So blickte Hochgreef in seiner Rückschau auf die Vereinsgeschichte auf interessante Ereignisse zurück, darunter auf die seit 1970 mit dem damaligen Werkschor von Martonair bestehende Gemeinschaftsarbeit und die 2017 erfolgreiche Eingliederung des aufgelösten Orsoyer Männerchores. Das verstand Heyde in seinem späteren Grußwort geradezu als Steilvorlage, um augenzwinkernd die große Integrationskraft des MGV Borth zu unterstreichen. Doch auch ernsthaft könne er sich vorstellen, sagte er, „alle heute Abend hier auftretenden Chöre auf Europatournee zu schicken, um damit einen Beitrag zur Völkerverständigung in diesen unruhigen Zeiten in Europa zu leisten“.

Die Festrede von Schirmherrin Petra Hoster ging ähnlich auf die Bedeutung des Singens für die Gesellschaft ein. „Singen verbindet und ist eine allseits verständliche Weltsprache. Singen begeistert, weckt Freude, macht glücklich und trägt so zur Persönlichkeitsentwicklung der Menschen bei“, sagte Hoster.

„Wo man singet, lass‘ dich ruhig nieder“, heißt es unter anderem in der ersten und letzten Zeile von Johann Gottfried Seumes (1763-1810) Gedicht, das dem gleichlautenden, allseits bekannten Volkslied zugrunde liegt. Und so sangen die an dem Festtag gleich zwei Mal auftretenden Chorsänger des MGV Borth viel von Bier und Wein, aber auch von Liebe, Fernweh und Romantik.

Die aus 90 Prozent Frauen bestehende Singgemeinschaft Da Capo hielt es hingegen eher mit Schokolade. Denn mit Trude Herrs einstigem Erfolgsschlager „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“, der von Dirigentin Barbara Kleintges-Topoll neu arrangiert worden war, wurden eher modernere Lieder zu Gehör gebracht. Mit dabei waren Filmmusik und Gospels sowie Songs von Elvis Presley und Leonhard Cohen – und sogar von der Punkband „Die Ärzte“.

Das führte zwar an diesem Abend nicht zu der vom Dirigenten Kittner eingangs im Scherz gemachten Hoffnung auf „Ekstase“ beim Publikum, doch zu wirklich großartiger und stimmungsvoller Unterhaltung.

(bp)
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