Gebührensätze für 2020 in Rheinberg Leichter Anstieg der Abfallgebühren

Rheinberg · Mit Beginn des neuen Jahres gelten in Rheinberg neue Gebührensatzungen für Abwasserbeseitigung, Abfallentsorgung und Straßenreinigung. Der Rat hat sie einstimmig beschlossen. Es gibt nur leichte Veränderungen gegenüber 2019.

 In Rheinberg gibt es 2020 neue Gebührensätze für die Abfallentsorgung.

In Rheinberg gibt es 2020 neue Gebührensätze für die Abfallentsorgung.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Mit Beginn des neuen Jahres gelten im Rheinberger Stadtgebiet neue Gebührensätze für die Abfallentsorgung, die Abwasserbeseitigung und die Straßenreinigung. Der Rat hat die angepassten Gebührensatzungen in der letzten Ratssitzung des alten Jahres verabschiedet.

Beim Restmüll müssen die Rheinberger nun etwas tiefer in die Tasche greifen. So liegen die Gebühren bei jeweils 14-tägiger Abfuhr für die 60-Liter-Tonne bei 183 Euro (bisher 178,20 Euro), beim 80-Liter-Gefäß bei 244 Euro (bisher 237,60 Euro), bei 120 Liter 366 Euro (bisher 356,40 Euro) und bei 240 Liter 732 Euro (bisher 712,80 Euro). Auch die großen Tonnen werden teurer. Für die Tonne mit 1100 Liter fallen nun 3355 Euro pro Jahr an (bisher 3267 Euro), für das 2500-Liter-Gefäß 7625 Euro (bisher 7425 Euro) und für die XXL-Version mit 5000 Litern 15.250 Euro (bisher 14.850).

Wer seine Tonne im Rhythmus von 28 Tagen leeren lässt, kommt etwas günstiger weg. In der 60-Liter-Version fallen nun 91,50 Euro an (bisher 89,10 Euro), in der 80-Liter-Variante werden 122 Euro fällig (bisher 118,80 Euro) und in der 120-Liter-Ausführung 183 Euro (bisher 178,20 Euro).

Neu im Programm ist erstmalig eine Restmülltonne mit einem Fassungsvermögen von 40 Litern. Sie kostet bei 14-tägiger Leerung 122 Euro, bei einer Leerung alle 28 Tage 61 Euro.

Auch bei den Biotonnen gibt es Veränderungen. Sie werden nur noch auf Wunsch mit einem Filterdeckel angeboten, dann zu einem etwas höheren Preis. Grundsätzlich bleibt die Gebühr bei der Entsorgung von Restmüll stabil: 33 Euro für die 60-Liter-Tonne, 66 Euro für 120 Liter, 132 Euro für 240 Liter und 605 Euro für den 1100-Liter-Container. Tonnen mit Filterdeckel werden so berechnet: 36,64 Euro für 60 Liter, 69,509 Euro für 120 Liter und 137,05 Euro für 240 Liter. Ein Biofilter kostet die Stadt laut Herstellerangabe 13,51 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Der Kostenansatz für die komplette Biomüllentsorgung liegt in diesem Jahr bei 531.125 Euro. 2019 reichten 492.450 Euro. Allerdings konnte durch die Zuordnung zum Restmüll günstiger gegengerechnet werden. Waren das 2019 202.000 Euro, so werden 2020 235.000 Euro abgezogen. Dadurch relativiert sich die Differenz. Die zu deckenden Kosten liegen nun bei 296.125 Euro gegenüber 290.450 Euro im Vorjahr.

Die Altpapiertonne lohnt sich weiterhin. Die Stadt rechnet 2020 durch das Sammeln von Altpapier mit einem Erlös in Höhe von 248.000 Euro. Die Hälfte davon wird eingesetzt, um die Kosten für die allgemeine Abfallentsorgung zu senken. Im Stadtgebiet sind 12.314 blaue Tonnen im Einsatz. Wer eine Tonne bis zu 240 Liter nutzt, bekommt einen Bonus von 10,07 Euro pro Jahr (einen Euro und zwei Cent mehr als 2019). Nutzern von 1100-Liter-Tonnen werden 50,35 Euro gutgeschrieben. (minus 5,10 Euro).

Die Straßenreinigung wird in diesem Jahr teurer – allerdings für die Stadt, nicht für die Bürger. Die verbleibenden Kosten nach Abzug der Erträge und des Gemeindeanteils liegen bei rund 6900 Euro über den für das für 2019 veranschlagten Kosten. Aus der Nachkalkulation für 2017 können noch 6563,12 Euro verrechnet werden, ebenso ein Teilbetrag von 5436,88 Euro aus 2018. Dadurch können die Straßenreinigungsgebühren in diesem Jahr stabil gehalten werden. Das bedeutet: Pro Frontmeter und Jahr werden 1,03 Euro in Rechnung gestellt – ohne Winterdienst. Insgesamt kostet die Straßenreinigung die Stadt knapp 100.000 Euro.

Nur um wenige Centbeträge hebt die Stadt die Gebühren für die Abwasserbeseitigung an. Wer nicht Genosse der Linksniederrheinischen Entwässerungs-Genossenschaft (Li­neg) ist, muss für die Einleitung von Schmutzwasser ab sofort statt 4,10 Euro pro Kubikmeter 4,12 Euro bezahlen. Niederschlagswasser wird pro Quadratmeter relevanter Fläche einen Cent teurer und wird deshalb künftig mit 98 Cent je Quadratmeter berechnet. Wer ans öffentliche Kanalnetz angeschlossen und somit Lineg-Genosse ist, muss eine Schmutzwassergebühr in Höhe von 2,10 Euro pro Kubikmeter zahlen (bisher 2,04 Euro pro Quadratmeter). Bei Niedeschlagswasser werden nun 70 Cent pro Quadratmeter angesetzt. Bisher waren es 65 Cent pro Quadratmeter.

Die Abwasserbeseitigung ist ein kostenintensives Geschäft. Rechnet man Betriebskosten, Personalkosten, Abschreibungen und die Verzinsung des Anlagekapitals mit ein, ergeben sich für 2020 voraussichtliche Kosten in Höhe von rund 4,98 Millionen Euro – rund drei Millionen für Schmutzwasser und etwa 1,9 Millionen Euro für Niederschlagswasser. Der voraussichtliche Gebührenbedarf beläuft sich auf 4,6 Millionen Euro. Das bedeutet: Den absolut größten Teil der Kosten holt sich die Stadt von ihren Bürgern wieder zurück.

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