Nachhaltige Idee aus Rheinberg Kulturtaschen aus Stadtfest-Bannern

Rheinberg · Anstatt Rheinbergs Veranstaltungsplakate einfach wegzuwerfen, kreiert Ulrike Brechwald modische Accessoires daraus. Ein nachhaltiges Unikat für Lokalpatrioten.

 Ulrike Brechwald (r.) schneidert aus den ausgedienten Veranstaltungs-Bannern der Werbegemeinschaft nachhaltige Handtaschen und Geldbörsen. Nicht nur Tochter Leonie (l.) ist begeistert, die Nachfrage in den sozialen Medien ist groß.

Ulrike Brechwald (r.) schneidert aus den ausgedienten Veranstaltungs-Bannern der Werbegemeinschaft nachhaltige Handtaschen und Geldbörsen. Nicht nur Tochter Leonie (l.) ist begeistert, die Nachfrage in den sozialen Medien ist groß.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Nachhaltig und extrem chick – das sind die neuen Rheinberger Taschen von Ulrike Brechwald. Und jede Tasche ist dazu noch ein kunstvolles Unikat. Brechwald, die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Rheinberg, fertigte sie aus großen Kunststoff-Werbebannern, die regelmäßig an den Ortseingängen für die Veranstaltungen der Werbegemeinschaft aufgehängt werden.

„Norbert van Thenen, der die Banner immer für uns auf- und abhängt, fragte mich, ob ich sie selber entsorgen möchte oder er sich um das Stadtfest-Banner kümmern solle. Ich bat ihn, mir die Werbeträger zu bringen“, erzählt Brechwald, die vielen Rheinbergern auch als Inhaberin des Bastelbedarfs „Klex“ ein Begriff ist. Lange hatte sie ein Geschäft in Rheinberg. Die vom Rheinberger Künstler und Grafiker „Luja“ (Ludger Jackowiak) designten Banner aus stabiler Lkw-Plane seien zu schön, um sie wegzuschmeißen, fand sie damals. Und so sammelte die Sprecherin der Einzelhändler fortan alle bunten Werbebanner der Werbegemeinschaft. „Eine Freundin aus Gingen sah die Banner vor zwei Jahren bei mir und wollte eins haben. Sie seien so schön, da ließe sich bestimmt was daraus schneidern“, erzählt Brechwald.

 Das Innenleben der Taschen ist mit bunten Baumwollstoffen ausgekleidet.

Das Innenleben der Taschen ist mit bunten Baumwollstoffen ausgekleidet.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Zwei Jahre später griff Brechwald die anfängliche Idee ihrer Freundin auf, konkretisierte diese und fertigte so die individuellen Tragehilfen. „Luja hat die Banner so kunstvoll gestaltet, dass sich aus dem gesamten Kunstwerk verschiedene, tolle Motive entnehmen lassen“, schwärmt sie. Sie kreierte gleich mehrere Taschen, die sich in der Optik unterscheiden. Manche ziert der Schriftzug der Stadt, andere tragen das Wappen. Aber auch Motive wie ein Mikrofon oder ein amerikanischer Oldtimer dekorieren die Außenseite. So ist jede Tasche ein Einzelstück. Da die Banner auf die Feste der Werbegemeinschaft angepasst sind, gibt es auch frühlingshafte Taschen, die sie aus Teilen des Frühlingsfest-Banners geschneidert hat.

 Jedes Exemplar ist ein Unikat – manche Taschen erinnern an das Stadtfest, andere an den Frühlingsmarkt, und manche tragen das Stadtlogo.

Jedes Exemplar ist ein Unikat – manche Taschen erinnern an das Stadtfest, andere an den Frühlingsmarkt, und manche tragen das Stadtlogo.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Innen hat die erfinderische Gestalterin bunte Baumwollstoffe eingenäht. „Das Tolle an den Taschen ist, dass sie aufgrund des Mater­ials­, stabil sind und dazu noch wasserdicht.“ Ideal seien sie beispielsweise als Strandtaschen, aber auch für den Einkauf. Und weil Brechwald Nachhaltigkeit wichtig ist, hat sie aus den übriggebliebenen Resten noch Geldbörsen geschneidert. Luja sei übrigens auch total begeistert gewesen, dass seine Werke so einen nachhaltigen Zweck als Kulturtaschen erfüllen, erzählt Brechwald.

 Auch Geldbörsen gehören zum Sortiment. Bald sollen weitere Accessoires folgen.

Auch Geldbörsen gehören zum Sortiment. Bald sollen weitere Accessoires folgen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Taschen sind jetzt schon der Renner. Kaum hatte sie die Vorsitzende der Werbegemeinschaft in den sozialen Medien vorgestellt, gab es eine riesige Nachfrage. „Ich wollte die Taschen auf der Landesgartenschau 2020 in der Auftaktveranstaltung präsentieren. Aber es gibt sie bald auch schon im Haarmarkt an der Orsoyer Straße 1.“

In Großproduktion geht die Rheinbergerin nicht. Pro Jahr hat die Werbegemeinschaft schließlich nur vier Banner. Seit 2017 sammelt die Rheinbergerin fleißig. Aber für Nachschub ist schon gesorgt. Thomas Bajorat, Wirtschaftsförderer der Stadt Rheinberg, findet die Idee ebenfalls super und stellt ihr die Werbebanner der Stadt zur Verfügung, wenn sie ihren Dienst getan haben. So kommen Banner vom Wochenmarkt hinzu. Brechwald braucht auch Nachschub: Schließlich sind bereits Collage- und Fahrradsatteltaschen in Planung.

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