Kulturprogramm der Stadt Rheinberg Stadt fährt Kulturprogramm hoch

Rheinberg · Die Stadt Rheinberg hat ihr neues Kulturprogramm nach bewährtem Muster vorgestellt. Es ist auf die Corona-Vorgaben abgestimmt und beginnt am 1. Oktober in der Stadthalle. Angeboten werden Theater, Kabarett und Comedy sowie Veranstaltungen für Kinder.

 Für Kinder: „Zottelkralle" nach dem Buch von Cornelia Funke ist am 26. Februar um 16 Uhr  in der Stadthalle zu sehen.

Für Kinder: „Zottelkralle" nach dem Buch von Cornelia Funke ist am 26. Februar um 16 Uhr  in der Stadthalle zu sehen.

Foto: Stadt

Eigentlich war vor der letzten Ratssitzung angedacht, das kommende Spielprogramm aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen abzusagen. Kurz zuvor wurden aber weitere Lockerungen bekanntgegeben. Eine davon ist der Verzicht auf den Mindestabstand von eineinhalb Metern in Veranstaltungsräumen. „Damit wären Veranstaltungen unmöglich gewesen. Durch diese Erleichterung können wir jetzt bis zu 450 Personen in die Stadthalle lassen. Unter der Voraussetzung, dass es keinen zweiten Lockdown gibt, können wir nun das komplette Programm anbieten“, erklärt Frank Tatzel.

Für den Bürgermeister ist Kultur absolut systemrelevant: „Viele Kulturschaffende sind durch die Corona-Krise in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Die vielfältige Kulturszene in Rheinberg muss erhalten bleiben.“ Die Planungen für das Programm mit seinen insgesamt 20 Veranstaltungen aus den Bereichen Theater & mehr, Kabarett & Comedy sowie Kultur für Kinder wurde vom Team des städtischen Kulturbüros allen Unwägbarkeiten zum Trotz schon seit langer Zeit ausgearbeitet.

 Die böse Komödie „Der Tatortreiniger“ von Mizzi Meyer wird am Montag, 19. Oktober, 20 Uhr, in der Rheinberger Stadthalle gezeigt.

Die böse Komödie „Der Tatortreiniger“ von Mizzi Meyer wird am Montag, 19. Oktober, 20 Uhr, in der Rheinberger Stadthalle gezeigt.

Foto: Stadt

Bei der Buchung der Künstler kam es dann jedoch zu Überraschungen. „Es gab Künstler, die unter diesen Bedingungen nicht auftreten wollten“, sagt Dorothee Brunner vom Kulturbüro. Maximal 450 anstelle der sonst vor allem im Bereich Theater üblichen 620 bis 650 Besucher bedeuten natürlich eine Mindereinnahme. „Wir können noch nicht sagen, wie hoch der finanzielle Ausfall sein wird, das hängt auch vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Aber Kultur ist immer ein Zuschussgeschäft, damit müssen wir leben“, so Tatzel, in dessen Dezernat die Kultur fällt, und der die Bedeutung der kulturellen Angebote für die Stadt mit einem Zitat des Philosophen Albert Schweitzer unterstreicht: „Kultur fällt uns nicht wie eine reife Frucht in den Schoß. Der Baum muss gewissenhaft gepflegt werden, wenn er Früchte tragen soll.“

 Andrea Volk spielt am 10. Oktober „Feier-Abend! Büro und Bekloppte".

Andrea Volk spielt am 10. Oktober „Feier-Abend! Büro und Bekloppte".

Foto: B. Schüßling

Zumal der Personalaufwand deutlich höher sein wird als in den vergangenen Jahren. Brunner: „Wir werden drei Eingangsbereiche nutzen, um Ansammlungen von Besuchern zu vermeiden. Auf den Sitzen liegen Registrierungsformulare, die von den Besuchern ausgefüllt werden müssen. Außerdem werden wir auf das komplette Catering verzichten müssen, ebenso wie auf die Abendkasse.“

Ein zweistündiges Schauspiel ohne Pause, da könnte so mancher Besucher mit der Zeit unruhig auf seinem Stuhl hin- und herrutschen. Ein Problem, auf das die großen Bühnen laut Brunner reagiert haben: „Die Stücke sind aufgrund dieser Bestimmungen teilweise umgeschrieben und gekürzt worden.“ Die Befürchtung, dass Abonnenten wegen der Einschränkungen zu Hause bleiben müssen, gibt es zum Glück nicht. „Wir haben aus dem vergangenen Jahr 265 Abonnenten, die können wir also alle bedienen“, versichert Dominik Baum, Leiter des Rheinberger Kulturbüros.

Das Programm kann sich durchaus sehen lassen. Im Abendtheater beispielsweise dürfen sich die Besucher auf unterhaltsame Aufführungen aus den unterschiedlichsten Genres freuen. Ob Komödie, Krimi, Schauspiel oder musikalische Leckerbissen wie „Merci Udo“ und „Musicals in Concert“ – für jeden Geschmack dürfte das passende Angebot dabei sein. Liebhaber der Reihe Kabarett & Comedy erwarten herausragende Solisten wie Anka Zink und Frank Fischer oder das Düsseldorfer Kom(m)ödchen mit „Quickies. Schnelle Nummern zur Lage der Nation“. Kleine Theaterfreunde dürfen sich auf „Mama Muh und die Krähe“ oder das „Coole Stinkemonster Zottelkralle“ freuen.

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