Langjähriger Ortsvorsteher Mister Ossenberg wird 80 Jahre alt

Ossenberg · Klaus Helmes, ehemaliger Ortsvorsteher, ist einer der Väter der Ossenberger Schlosskapelle. Zusammen mit anderen sanierte er vor mehr als 20 Jahren das Kleinod an der Graf-Luitpold-Straße.

 Klaus Helmes mit seiner Frau Klara. Die beiden sind seit fast 58 Jahren verheiratet.   RP-Foto: A. Fischer

Klaus Helmes mit seiner Frau Klara. Die beiden sind seit fast 58 Jahren verheiratet. RP-Foto: A. Fischer

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Es gibt nicht viele in Ossenberg, die Klaus Helmes nicht kennen. Und auch in Borth und Wallach ist er bestens bekannt. Schließlich war der rundliche Mann mit dem markanten Schnauzbart zehn Jahre lang Ortsvorsteher und damit Kummerkasten und Vermittler für die Menschen im Rheinberger Norden. Und er war so vieles mehr in seinem Leben, das am 23. März 1941 in Ossenberg begann: Mit 15 Jahren wurde er zum Wortführer in der Christlichen Arbeiterjugend, er war Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und er war politisch aktiv: Vor 51 Jahren trat er der CDU bei, war 15 Jahre Mitglied des Borther Gemeinderates, später saß er zehn Jahre im Rheinberger Stadtrat. Er war Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes und stand bis vor kurzem noch zusammen mit Horst Rabe an der Spitze der Senioren-Union.

„Das Leben ist schön“ sei sein Motto, erzählt der Jubilar, der am Dienstag 80 Jahre alt wird. „Ich habe alles, was ich in meinem Leben gemacht habe, gerne getan“, versichert Helmes. „Aber jetzt bin ich froh, dass ich kürzer treten kann.“ Gesundheitlich hat es ihn in letzter Zeit arg erwischt, aber momentan fühlt er sich gut und ist wieder voller Lebenslust. „Ich würde meinen Achtzigsten gerne feiern“, sagt er, „aber das geht ja wegen Corona nicht.“ Fast sein komplettes Leben hat Klaus Helmes an der Dammstraße gewohnt. 1972 hat er das elterliche Haus übernommen. Mit seiner Frau Klara ist er seit fast 58 Jahren glücklich verheiratet. Vier Söhne komplettierten die Familie, einer ist bedauerlicherweise schon im Kindesalter gestorben.

Geboren in Ossenberg, Schule in Ossenberg und dann mit 14 Jahren in die Lehre bei Solvay in Ossenberg. Im Chemiewerk hatte schon der Vater gearbeitet. Klaus lernte Schlosser, gehörte zur Mess-und-Regeltechnik-Abteilung, bevor er in den 80er Jahren freigestellter Betriebsrat wurde. In den folgenden rund 20 Jahren war er Vorsitzender des Betriebsrats in Rheinberg, war auch Gesamtbetriebsratsvorsitzender und gehörte dem Europabetriebsrat des belgischen Konzerns an. In den letzten drei Jahren bis zum Ruhestand im Jahr 2000 machte er in Bonn Lobbyarbeit für Solvay und den Baustoff PVC.

Eng verbunden ist der Name Klaus Helmes mit der Ossenberger Schosskapelle. Die war stark verfallen. Weil sein Bruder Gottfried, ein katholischer Priester, ihn kurz vor seinem frühen Tod darum gebeten hatte, ging er Mitte der 90er Jahre die Rettung des kleinen Gotteshauses an. Mit dem Verein zur Erhaltung der Ossenberger Schlosskapelle machten 25 Männer das Gebäude an der Graf-Luitpold-Straße ab 1999 zu dem Schmuckstück, das es heute ist. Den Vereinsvorsitz gab Helmes vor sechs Jahren ab.

Klaus Helmes selbst bezeichnet sich als kommunikativ, verbindlich und positiv denkend. Eine Schwäche gibt er gerne zu: „Lecker essen.“ Nun wird er 80 und kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken.

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