Nachruf auf Ossenberger Trauer um Klaus Helmes
Rheinberg-Ossenberg · Der bekannte Ossenberger Klaus Helmes ist nur wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag gestorben. Durch seinen Tod verliert die Stadt Rheinberg einen über Jahrzehnte engagierten Bürger.
Klaus Helmes, der unverwüstliche, war schon seit längerem krank. Schwer krank. Glücklicherweise war er an seinem 80. Geburtstag am 23. März dieses Jahres zu Hause in seinem Haus in Ossenberg, und es ging ihm ganz gut. So konnte er bei seiner Frau Klara sein und musste den Tag, auf den er sich so gefreut hatte, nicht im Krankenhaus verbringen. Es war ein besonderer Tag für Klaus Helmes. „Es sind so viele Freunde und Bekannte kurz zum Gratulieren vorbeigekommen oder haben angerufen, das hat mich wahnsinnig gefreut“, erzählte er am Tag danach. Mit einigen der Gratulanten wird Helmes an seinem Achtzigsten zum letzten Mal geplaudert haben. Denn jetzt ist Klaus Helmes gestorben. Am Ende fehlte die Kraft, die Krankheit zu besiegen.
Bei Klaus Helmes kann man besten Gewissens sagen: Er war bekannt wie ein bunter Hund. Und das nicht nur in seinem Heimatdorf Ossenberg, sondern auch in Borth und Wallach und darüber hinaus. Sein Leben lang hat er im Windschatten des Solvay-Werks gelebt. Zehn Jahre lang, bis 2020, war er Ortsvorsteher für den Rheinberger Norden. Aber er war so vieles mehr in seinem Leben, das am 23. März 1941 in Ossenberg begann: Mit 15 Jahren wurde er zum Wortführer in der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ), er war Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und er war parteipolitisch aktiv: Vor mehr als 50 Jahren trat er der CDU bei, war 15 Jahre Mitglied des Borther Gemeinderates, später saß er zehn Jahre im Rheinberger Stadtrat. Er war Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes und führte bis vor kurzem noch zusammen mit Horst Rabe die Senioren-Union.
„Ich habe alles, was ich in meinem Leben gemacht habe, gerne getan“, versicherte Helmes stets. Fast sein komplettes Leben hat er an der Dammstraße gewohnt. 1972 hat er das elterliche Haus übernommen. Mit seiner Frau Klara war er seit fast 58 Jahren verheiratet. Vier Söhne komplettierten die Familie, einer von ihnen ist schon im Kindesalter gestorben.
Geboren in Ossenberg, Schule in Ossenberg und dann mit 14 Jahren in die Lehre bei Solvay in Ossenberg. Im Chemiewerk hatte schon der Vater gearbeitet. Klaus lernte Schlosser, gehörte zur Abteilung Mess- und Regeltechnik, bevor er in den 80er Jahren freigestellter Betriebsrat wurde. In den folgenden rund 20 Jahren war er Vorsitzender des Betriebsrates in Rheinberg, war auch Gesamtbetriebsratsvorsitzender und gehörte dem Europabetriebsrat des belgischen Konzerns an. In den letzten drei Jahren bis zum Ruhestand im Jahr 2000 machte er in Bonn Lobbyarbeit für Solvay und den Baustoff PVC.
Eng verbunden ist der Name Klaus Helmes mit der Ossenberger Schosskapelle. Die war stark verfallen. Mit dem Verein zur Erhaltung der Ossenberger Schlosskapelle machten 25 Männer das Gebäude an der Graf-Luitpold-Straße ab 1999 zu dem Schmuckstück, das es heute ist. Den Vereinsvorsitz gab Helmes vor sechs Jahren ab.
Mit Klaus Helmes verliert die Stadt Rheinberg einen über Jahrzehnte engagierten Bürger. Viele werden ihn als „Mister Ossenberg“ in guter Erinnerung behalten.
Uwe Plien