Betreuungsplätze für Kinder Kindertagesstätten: Alles ist in Bewegung

Rheinberg · In Rheinberg fehlen noch Betreuungsplätze für Kinder. Die Stadt und die Träger reagieren. Geplant sind Anbauten, Umbauten und Neubauten. Über eine neue Kita am Orsoyerberg wird nachgedacht, war jetzt im Ausschuss zu hören.

 Die kommissarische Leiterin Michaela Simons (li) mit Vera Keuschen und deren Sohn Thilo vor der städtischen Kindertagesstätte in Vierbaum.

Die kommissarische Leiterin Michaela Simons (li) mit Vera Keuschen und deren Sohn Thilo vor der städtischen Kindertagesstätte in Vierbaum.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Seit Rosemarie Kaltenbach auch Sozialdezernentin ist, kommt Vieles in Bewegung. Zum Beispiel werden dringend benötigte Kindertagesstättenplätze geschaffen. Ihre Devise: Probleme erkennen, Herausforderungen annehmen, kreative Lösungen suchen, dabei darf auch mal um die Ecke gedacht werden. Auch gegen Widerstände. So waren nicht alle Eltern begeistert, als Kaltenbach vorschlug, eine neue Kita in die alte Ossenberger Grundschule zu bringen. Jetzt gibt es dort die Einrichtung „Wolkenblick“ mit dem DRK-Kreisverband als Träger. Als Leiterin Simona Ozga die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses am Mittwochnachmittag durch die Räume führte, gab es viel Zuspruch von den Politikern.

Kitas müssen dort gebaut werden, wo die Kinder leben. Also auch in der Reichelsiedlung. Auch dort ging die Verwaltung mit Kreativität ans Werk, fand ein geeignetes Grundstück und einen Investor, der sich nicht lange bitten ließ. Nun wird bald an der Ecke Akazienstraße/Buchenstraße eine neue Kita für 70 Jungen und Mädchen gebaut. Und 30 Sozialwohnungen gleich mit. „Baubeginn wird Anfang April sein“, sagte Kaltenbach im Jugendhilfeausschuss.

Auch die katholische Kirchengemeinde St. Peter bewegt sich. Seit viereinhalb Jahren fühlen sich viele Kinder in der neu gebauten Kita St. Nikolaus in Orsoy wohl, 2017 kam die ebenfalls neu errichtete Einrichtung St. Anna an der Kirche hinzu. Bald soll auch im anderen St.-Anna-Kindergarten an der Schulstraße etwas passieren. Dort sei ein Anbau geplant, um Platz für eine weitere Gruppe zu schaffen, sagte Rosemarie Kaltenbach. „Wir haben noch keine konkrete Kosten-Aufstellung“, ergänzte die Dezernentin. „Aber wir gehen von Kosten in Höhe von rund 300.000 Euro aus.“ Sie bat den Ausschuss, die Hälfte – 150.000 Euro – mit Sperrvermerk in den Haushalt einzustellen.

In weiteren Gesprächen ging es um die Kita St. Peter in der Stadtmitte. „Die Gemeinde ist bereit, auch dort um eine Gruppe zu erweitern“, informierte Kaltenbach. „Der Bedarf dafür besteht langfristig, und die Stadt würde sich an den Ausbaukosten beteiligen.“ Weil aber noch keine Details bekannt seien, sei es zu früh, im aktuellen Haushaltsplan auf das Vorhaben zu reagieren.

Wenig konkret ist noch eine Überlegung, über die Rosemarie Kaltenbach im Ausschuss erstmals berichtete. Weil die Evangelische Kirchengemeinde Orsoy einen neuen Träger für ihre Kindertagesstätte im Windschatten der Orsoyer Kirche suche, habe sich Pfarrer Uwe Klein an die Stadt gewandt. Es lohne sich nicht mehr, in das Gebäude zu investieren, und durch die baulichen Gegebenheiten komme dort auch eine Erweiterung nicht in Frage. Kaltenbach: „Deshalb haben wir darüber nachgedacht, eine Kooperation einzugehen. Denn auch die Stadt betreibt mit dem Kindergarten in Vierbaum eine Einrichtung, die nicht mehr heutigen Anforderungen entspricht. Deshalb haben wir überlegt, neu zu bauen und beide Einrichtungen zusammenzuführen.“ Das könnte am Orsoyerberg an der Clevischen Straße passieren – dort, wo sich jetzt noch ein Spielplatz befindet, der aber aufgegeben werden soll. „Im Süden der Stadt ist der Bedarf an U3-Plätzen besonders hoch“, beschrieb die Beigeordnete. Die Fläche sei mit 2800 Quadratmetern ausreichend groß.

„Das alles sind erst einmal nur Ideen, erste Überlegungen“, sagte Rosemarie Kaltenbach im Ausschuss sehr deutlich. Zunächst einmal müsse ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Auch müsse geklärt werden, wie sich kommunale und kirchliche Interessen in einer Einrichtung unter einen Hut bringen ließen.

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