Tierisches aus der Rheinberger Geschäftswelt Die Katze im Buchladen-Schaufenster

Rheinberg · Die Katze im Schaufenster. Was klingt wie ein Buchtitel, ist Realität, die vielfach für Freude und Entzücken sorgt. Ausgerechnet in der Buchhandlung Schiffer/Neumann am Holzmarkt hat sich Katze Molly den Ohrensessel im Schaufenster als Rückzugsort erkoren.

 Der blaue Sessel in der Buchhandlung Schiffer/Neumann gehört zu den Lieblingsplätzen von Katze Molly.

Der blaue Sessel in der Buchhandlung Schiffer/Neumann gehört zu den Lieblingsplätzen von Katze Molly.

Foto: Neumann

Die Katze im Schaufenster. Was klingt wie ein Buchtitel, ist Realität, die vielfach für Freude und Entzücken sorgt. Ausgerechnet in der Buchhandlung Schiffer/Neumann am Holzmarkt hat sich Katze Molly den Ohrensessel im Schaufenster als Rückzugsort erkoren. Dabei liegt der Stubentiger da nicht einfach nur herum, er verschönert quasi die ganze Dekoration. Passanten wie Katja Dammer zaubert das ein Lächeln aufs Gesicht. „Es ist herzerwärmend und einfach witzig, wenn zwischen Büchern und all‘ der Deko diese schöne Katze eingerollt auf dem Ohrensessel im Schaufenster liegt“, findet sie.

Für Katja Dammer, die selbst gerne in der Buchhandlung am Holzmarkt nach Lesestoff stöbert, ist Molly ist das tollste Tier in Rheinberg. Neben Kater Charly, der 2016 bei Katja Dammer und ihrem Mann eingezogen ist. Die 48-Jährige Sachbearbeiterin im Gesundheitswesen wohnt sei acht Jahren in Rheinberg und fühlt sich pudelwohl hier. Früher habe das dicke blaue Polstermöbel im Laden als Lesesessel für Kinder gedient, berichtet Buchhändlerin Petra Neumann. Schon damals habe es sich Molly auf dem Sitzmöbel gemütlich gemacht. Seit Corona-bedingt in der Buchhandlung nicht mehr geschmökert werden darf, hat der Sessel einen neuen Nutzungszweck. Es steht als Dekoration im Schaufenster. Das stört die Katzendame nicht im Geringsten.

Seit etwa sieben Jahren gehört Molly mit ihrer dreifarbigen Fellzeichnung zur Buchladen-Belegschaft. In Teilzeit versteht sich. Denn Molly ist ein Freigeist. Die Freigängerin kommt, wann sie möchte und macht es sich irgendwo im Laden bequem. Mal im Aufenthaltsraum, mal auf der Verkaufsfläche. Zur Freude von Mitarbeitern und Kunden, wie Neumann bestätigt. Gerne lässt sie sich streicheln – bis sie genug Kuscheleinheiten hat. „Das signalisiert sie ganz deutlich, indem sie ihre Pfote hebt“, erzählt die Buchhändlerin, die privat eine Maincoon-Katze besitzt.

Damals sei die Samtpfote neugierig durch die Geschäftstüre hereinspaziert und habe sich umgeschaut. Eine Tierheimkatze sei sie gewesen, die überall wieder ausgebüxt sei. Doch offensichtlich hat sie sich in der Buchhandlung direkt wohl gefühlt; Molly kam, um zu bleiben. „Eine ehemalige Mitarbeiterin hat sie schließlich adoptiert“, erinnert sich Petra Neumann und ist überzeugt: „Sie hat sich uns gezielt ausgesucht, Katzen haben einen sehr eigenen Kopf.“ Warum – darauf hat auch die 53-Jährige keine wirkliche Antwort. Eines ist für sie jedoch so gut wie sicher: Katzen sind buch-affin. Zumindest scheinen die Vierbeiner den Duft von Papier zu mögen. „Unsere eigene Katze setzt sich immer auf Zeitungen oder Bücher“, erzählt Petra Neumann. Molly stehe sogar im Mietvertrag, schließlich müsse Tierhaltung vom Vermieter geduldet werden.

Die Welt der Buchhandlung ist Molly aber nicht groß genug. Oftmals streife die „Grande Dame“ durch die Stadt, zeige sich mal freundlich, mal reserviert, wie Katja Dammer bestätigt.  Auch Petra Neumann weiß, dass Molly“gerne herumstöbert. Selbst auf dem Altar in der Kirche soll sie es sich mal gemütlich gemacht haben. Ein bisschen Sorge schwingt beim Team der Buchhandlung immer mit, wenn das tierische Maskottchen unterwegs ist. Allein: „Einsperren kann man sie nicht“, so Petra Neumann.

(nmb)
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